Ich teste das Efile weiter in zunächst scheinbar bekannten Fahrwassern. Habe mich wieder für 0%-Prestige entschieden und bin damit zunächst gut klar gekommen. Einige der von SSI her bekannten Szenarien weisen eine andere Anordnung / Verteilung der gegnerischen Einheiten auf der Karte auf. Zum Beispiel erhalten die Sowjets in Suomussalmi im Norden Verstärkung und öffnen ein verstecktes Sieghex. Das hätte mir beinahe das Genick gebrochen, weil ich dort keine motorisierten Einheiten und Panzer hatte, die das VH schnell erobern konnten. Jetzt bin ich mit Tobruk fertig und die automatische Reparatur der Einheiten im HQ ist ausgesetzt. Das ist mit 0%-Prestige ein großes Unglück.
Gustlik hat die Kampagne gut modifiziert und abwechslungsreich gestaltet. Wir bewegen uns immer noch auf den üblichen Karten, aber die Wahl und Aufstellung der gegnerischen Truppen einschließlich überraschender Verstärkungen ist schon herausfordernd. Die 0%-Prestigeeinstellung ist bisher kein Hemmnis. Es ist eher Motivation sich auf die wesentlichen Ziele zu konzentrieren und sie auf dem kürzesten, schnellsten Weg zu erreichen. Das führt zu neuen taktischen Varianten und ich habe BVs in einem Rundenlimit erreicht, die ich nie für möglich hielt. Natürlich gibt es auch Dinge, mit denen ich nicht glücklich bin, aber sich der Designer etwas dabei gedacht hat. So ist z.B. das gesamte deutsche Einheitenarsenal nicht in allen Szenarien vollständig verfügbar. In Afrika gab es z. B. nur eingeschränkten Zugriff, so als wenn dorthin eben nicht alles geliefert wurde - macht auch irgendwie Sinn.
Vielleicht verkörpert es auch nur den aktuellen Erkenntnis- und Entwicklungsstand. Schließlich ist die Masse der in den letzten Jahren von mir gespielten Kampagnen zwischen 15 und 20 Jahren alt, ein paar auch frischer. Im Vergleich zu den Uralt-Blitzkriegskampagnen verwendet er z.B. vermehrt Minenfelder, bevorzugt an Flussübergängen/Brücken. Eine früher eher unübliches Gestaltung, aber eigentlich völlig normal. Außerdem gibt es einige sogenannte Trigger-Hex. Diese lösen bestimmte Ereignisse aus, z.B. die Vergabe von Anführern, Prototypen, Erfahrung, größere Sichtweite für eine begrenzte Rundenzahl usw. Finden sich aber wohl nur auf kleinen Flaggen und die habe ich jetzt nicht bevorzugt angesteuert, weil das mit 0%-Prestige bisher keinen Sinn gemacht hat. Aber ein polnischer Kamerad hat mich freundlicherweise darüber aufgeklärt.
Das Efile ist soweit auch gut gepflegt, die Einheitenauswahl umfangreich, es gibt viele unterschiedliche Spezialfunktionen und die Verwendung von sogenannten "Anhängen", also dem temporären Zukauf von "Kampfeigenschaftsverbesserungen", ist ebenfalls möglich.
Zitat von hoza im Beitrag #5Am meisten nach neuem OG ist für mich randowes Atomic Weltkrieg. Hat mich eingefangen.Warum hast du abgebrochen?
Sagen wir mal besser "unterbrochen". Da schlagen unterschiedliche Herzen in meiner Brust. Zum einen macht die Kampagne anfangs tatsächlich süchtig mit seiner guten Kombination von Land-, Luft- und Seegefechten und das Efile bietet eine enorme Einheitenvielfalt.
Zum anderen ist mir das Ganze mit den 80 Szenarien zu lang. Ich sehe nach 30 Szenarien immer noch Panzer IID bis IVE fahren. Hier fehlt mir die schnellere Weiterentwicklung.
Außerdem gibt es diese prozentuale Kürzung der erspielten Erfahrungswerte. Das geht für mich gar nicht. Ich will nach jedem Szenario sehen, wie gut oder schlecht eine Einheit gekämpft hat. Wenn ich weiterspiele, werde ich diese Funktion ausschalten.
Auch die Protos sind ausgeschalten und es gibt für jede Art von Sieg die gleiche Prämie. Das Prestige aus den Runden steigt logischerweise, je länger man ein Szenario spielt. Damit entfällt für mich jeder Anreiz erfolgreich auf BV zu spielen.
Von anderen geliebt, von mir eher als unüberschaubar abgelehnt - die neuen großen Karten. Damit einhergehend die Anzahl der eigenen Kerneinheiten, die straff Richtung 100 geht. Hilfseinheiten sind da noch nicht dabei. Da bin ich eher der Freund von Kammerspielen im kleinen Rahmen, wobei es da früher für mich auch schon Ausnahmen gegeben hat (CC 56).
Zitat von ParabellumZum anderen ist mir das Ganze mit den 80 Szenarien zu lang. Ich sehe nach 30 Szenarien immer noch Panzer IID bis IVE fahren. Hier fehlt mir die schnellere Weiterentwicklung.
83 Szenarien Leider gibt es nicht so viele geeignete Karten.
Zitat von ParabellumAußerdem gibt es diese prozentuale Kürzung der erspielten Erfahrungswerte. Das geht für mich gar nicht. Ich will nach jedem Szenario sehen, wie gut oder schlecht eine Einheit gekämpft hat. Wenn ich weiterspiele, werde ich diese Funktion ausschalten.
Schwache Einheiten bekommen viel mehr Erfahrung als starke Einheiten, insofern ist die gewonnene Erfahrung kein guter Indikator für eine gute oder schlechte Performance. Dazu kommen ja auch noch die Kills und der Kampfeinsatz an sich. Einige Einheiten beschädigen die Gegner nur, während andere die Lorbeeren ernten. Mit gezieltem "Training" ist auch ein sehr hoher Wert in einem Szenario möglich. Und bei 83 Szenarien, wenn dann am Ende viele Einheiten mehr als 10.000 EXP haben, was sagt das dann aus? Außerdem sollen die Einheiten nicht gleich nach einigen wenigen Szenarien 5 Erfahrungsbalken haben. Denn in großen Szenarien, mit vielen Gegenen, geht es natürlich viel schneller. Zumal es auch noch den Krankenwagen gibt und man Einheiten (für viele EXP) schwer beschädigen kann und sie wieder in den Kampf schickt. Du kannst es natürlich gerne verändern, dann wird es bestimmt auch einfacher, wenn man schneller Erfahrung bekommt.
Zitat von ParabellumAuch die Protos sind ausgeschalten und es gibt für jede Art von Sieg die gleiche Prämie. Das Prestige aus den Runden steigt logischerweise, je länger man ein Szenario spielt. Damit entfällt für mich jeder Anreiz erfolgreich auf BV zu spielen.
Die Protos sind ausgechaltet, weil es Spieler mit mehr "Glück" gibt, als ich es jemals hatte. Manche bekommen direkt in nach den ersten drei Szenarien 3 Panzer als Proto Wie soll ich sowas als Designer in einer langen Kampagne ausbalancieren? Ich hatte überhaupt noch nie drei Protos hintereinander, während es bei anderen Spielern normal ist... Zumal man die meisten Einheiten sowieso später kaufen kann. Und da die Kampagne erst 1948 endet, gibt es genügend Gelegenheit mit den ganzen Wunderwaffen zu spielen. Anreize? Das geht mir völlig ab. Ich möchte das Spiel SPIELEN. Die Siegart ist doch auch total egal. Wer gerne mehr Prestige haben möchte, spielt halt bis zum letzten TV Zug.
Und es gibt die gleiche Prämie nach einem Sieg weil ich Spieler, die keinen BV schaffen, nicht benachteiligen möchte. In anderen Kampagnen bekommen schwache Spieler keine Protos und auch noch weniger Prestige. Das freut vielleicht eine kleine Elite, aber führt bei allen anderen zu Frust. Trotz des Umfangs, lege ich großen Wert auf Spielbarkeit.
Für den Connaisseur gibt es bei Sewastopol und Seelöwe eine Protowahl, bei der man Einheiten wählen kann, welche es meist gar nicht zu kaufen gibt, zumindest aber 12 Punkte Basisstärke haben. Es gibt auch einige Protogeschenke - aber gerecht - für alle Spieler.
Zitat von ParabellumVon anderen geliebt, von mir eher als unüberschaubar abgelehnt - die neuen großen Karten. Damit einhergehend die Anzahl der eigenen Kerneinheiten, die straff Richtung 100 geht. Hilfseinheiten sind da noch nicht dabei. Da bin ich eher der Freund von Kammerspielen im kleinen Rahmen, wobei es da früher für mich auch schon Ausnahmen gegeben hat (CC 56).
Ist natürlich Geschmackssache. Wie bei anderen Spielen auch, will ich Open General SPIELEN. Wer einfach nur schnell fertig sein möchte, spielt lieber andere Kampagnen. Bei Civilization spiele ich auch lieber 900 Runden als 500 und mit 10 mal mehr Technologien und Einheiten, als das Original hatte. Große Karten schaffen es außerdem eher "die Welt abzubilden" und nicht nur einen kleinen austauschbaren abstrakten Ausschnitt. Zudem verwende ich in keinem einzigen Szenario eine falsche Karte.
Für mich persönlich, ist diese Kampagne, zusammen mit dem Efile, der Gipfel von Open General. Besser geht es nicht. Es ist die Kampagne, die ich immer spielen wollte. Das hat vielleicht wenig mit PG2 von 1997 zu tun, aber zum Glück, habe ich das ja nie gespielt Also einfach spielen und Spaß haben! Und nicht überlegen wie es anno dazumal in irgendeiner 20 Jahre alten Kampagne war
Die Geschmäcker sind halt verschieden. Über die fehlende Überraschung bei den Protos bin ich schon ein wenig traurig und wie lange ich bei den immer zahlreicher werdenden Einheiten auf den großen Karten durchhalte, bleibt abzuwarten.
Zurück zum eigentlichen Thema. G05 konnte ich gestern Abend erfolgreich beenden. Gustlik hat die Lage der Wehrmacht in den letzten Wochen des Krieges gut umgesetzt - die automatische Reparatur aller Einheiten im HQ wurde in den letzten drei Szenarien deaktiviert und der Kauf neuer Einheiten extrem eingeschränkt. Auch Upgrades waren praktisch nicht mehr möglich. Ich musste mit dem auskommen, was ich hatte. Prestige kam auch keins mehr rein, weil die Siegprämien minimiert wurden und ich mit 0%-Prestigeeinstellung weder Runden- noch Kartenprestige erspielen konnte. Für anstehende Reparaturen von Panzern und StuG verkaufte ich andere, nicht kriegsentscheidende Einheiten. Jagdflugzeuge reparierte ich nicht mehr - die Sowjets sind in diesem Bereich zum Glück nicht konkurrenzfähig. Gesamteindruck: Auch mit 0%-Prestige gut spielbar. Weil man sich voll auf die Eroberung der Sieghexe konzentrieren kann, habe ich teilweise sehr überraschende Kampfentscheidungen und Strategien gewählt und Szenarien so schnell beendet, wie es mir in vergleichbaren Kampagnen bisher nicht möglich war.