Zitat von Rayydar im Beitrag #15...Die DDR war von Anfang an eine Diktatur - in einer Demokratie wäre sowas wie der 17. Juni 53 nicht passiert. ...
Das ist für mich auch so ein lieblos hingeworfener Satz. Was wäre nicht passiert? Das es auf Grund von Fehlern der Staatsführung zu Streiks, Demonstrationen und Protesten kam, die mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen verbunden waren? Hat es sowas in Westdeutschland nie gegeben? Die Russen waren als Besatzungsmacht nie zimperlich und die Niederschlagung erfolgte durch die Sowjetarmee. Die DDR-Führung war machtlos gegen das Vorgehen der Besatzungsmacht. Damit war sie nicht allein. Franz Josef Strauß beschrieb das Verhalten der Bundesregierung (zum 17.Juni) in seinen Erinnerungen: „In Bonn gab es keine Möglichkeit zu ernsthaftem Handeln. Es gab Erklärungen, Sympathiekundgebungen, Appelle an die Siegermächte – was sollte die Bundesregierung anderes tun? Damals ist einem die ganze deutsche Ohnmacht wieder bewusst geworden.“
Der Aufstand erfolgte maßgeblich wegen erneuter Erhöhung der vom Staat festgelegten Arbeitsnormen, die selbst im “Schwarzen Kanal” als “grobe Fehler bei der Normerhöhung” bezeichnet wurden. Nein, sowas hat es in der BRD nicht gegeben; da legte der Staat keine Arbeitsnormen fest. Auch wurden bei uns keine Streikenden von irgendeiner Besatzungsmacht niedergemetzelt. Die DDR-Führung begrüßte offenbar das Eingreifen der Roten Armee. Außerdem waren nicht nur Sowjetsoldaten, sondern auch “rund 8.000 Angehörige der Kasernierten Volkspolizei (KVP) im Einsatz.”
Natürlich konnten Bundesregierung und Westalliierte nicht eingreifen, ohne einen 3. WK zu riskieren, genau wie 15 Jahre später beim ‘Prager Frühling’.
Ganz böse:
ZitatDie infolge des 17. Juni Verurteilten wurden in den Haftanstalten mit einem gelben „X“ gekennzeichnet. Aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung, der Schikanen des Wachpersonals und des mangelhaften Arbeitsschutzes in den Zuchthäusern erlitten viele „X-er“ schwere gesundheitliche Schäden.
An was erinnert mich das nur?
Alle Zitate sind aus Wikipedia. "Siegergeschichtsschreibung"?
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese was ich schreibe?
Zitat von Rayydar im Beitrag #20... “Lügenpresse” war offensichtlich ein Zitat, welches ich mir nicht zu eigen mache. Bei deiner Formulierung mit der impliziten Verbindung von ‘negativ’ und “Facharbeiter” bin ich mir nicht sicher.
Ich komme mir wie auf der Autobahn vor - bin mit hoher Geschwindigkeit bei wechselnden Windverhältnissen links auf der Überholspur und von hinten kommt einer der mir an die Karre fahren und mich partout nach rechts abdrängeln will. Gefällt mir nicht.
Zitat von Rayydar im Beitrag #20Das bezog sich auf die Feierabendgestaltung der DDR-Gastarbeiter. Du hast also mit Vietnamesen, Mosambikanern und Kubanern abends öfter mal ein Bier getrunken und ihr wohntet teilweise Haus an Haus, so wie in der BRD?
Diese Fragestellung ist provokant und beabsichtigt meine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen. Ich bin hier nicht verpflichtet mein Privatleben offen zu legen, tue es aber trotzdem: 1) Ich habe im Forschungsbereich eines Werkzeugmaschinenherstellers gearbeitet. Dort gab es keine DDR-Gastarbeiter, folglich keine beruflichen Kontakte. 2) Meine Kontakte beschränkten sich auf einen ungarischen Hausnachbar, einen kubanischen Volleyballfreund und drei afghanische Kommilitonen während meines Studiums. Meine Frau war über Jahre Betreuer-Student einer Kubanerin, die uns sogar viele Jahre nach dem Mauerfall über ihre Botschaft ausfindig gemacht hat und uns zusammen mit einem Botschaftsangehörigen besuchte. 3) ... "so wie in der BRD?" Weiß ich nicht, war damals nie dort und erlaube mir deshalb kein Urteil darüber.
Zitat von Rayydar im Beitrag #20... “Lügenpresse” war offensichtlich ein Zitat, welches ich mir nicht zu eigen mache. Bei deiner Formulierung mit der impliziten Verbindung von ‘negativ’ und “Facharbeiter” bin ich mir nicht sicher.
Ich komme mir wie auf der Autobahn vor - bin mit hoher Geschwindigkeit bei wechselnden Windverhältnissen links auf der Überholspur und von hinten kommt einer der mir an die Karre fahren und mich partout nach rechts abdrängeln will. Gefällt mir nicht.
Zitat von Rayydar im Beitrag #20Das bezog sich auf die Feierabendgestaltung der DDR-Gastarbeiter. Du hast also mit Vietnamesen, Mosambikanern und Kubanern abends öfter mal ein Bier getrunken und ihr wohntet teilweise Haus an Haus, so wie in der BRD?
Diese Fragestellung ist provokant und beabsichtigt meine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen. Ich bin hier nicht verpflichtet mein Privatleben offen zu legen, tue es aber trotzdem: 1) Ich habe im Forschungsbereich eines Werkzeugmaschinenherstellers gearbeitet. Dort gab es keine DDR-Gastarbeiter, folglich keine beruflichen Kontakte. 2) Meine Kontakte beschränkten sich auf einen ungarischen Hausnachbar, einen kubanischen Volleyballfreund und drei afghanische Kommilitonen während meines Studiums. Meine Frau war über Jahre Betreuer-Student einer Kubanerin, die uns sogar viele Jahre nach dem Mauerfall über ihre Botschaft ausfindig gemacht hat und uns zusammen mit einem Botschaftsangehörigen besuchte. 3) ... "so wie in der BRD?" Weiß ich nicht, war damals nie dort und erlaube mir deshalb kein Urteil darüber.
Zitat von Parabellum im Beitrag #22Ich komme mir wie auf der Autobahn vor - bin mit hoher Geschwindigkeit bei wechselnden Windverhältnissen links auf der Überholspur und von hinten kommt einer der mir an die Karre fahren und mich partout nach rechts abdrängeln will. Gefällt mir nicht.
Gar nichts will ich - höchstens, dass du dich nicht missverständlich äußerst.
Zitat von Parabellum im Beitrag #22Diese Fragestellung ist provokant und beabsichtigt meine Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen. Ich bin hier nicht verpflichtet mein Privatleben offen zu legen, tue es aber trotzdem: 1) Ich habe im Forschungsbereich eines Werkzeugmaschinenherstellers gearbeitet. Dort gab es keine DDR-Gastarbeiter, folglich keine beruflichen Kontakte. 2) Meine Kontakte beschränkten sich auf einen ungarischen Hausnachbar, einen kubanischen Volleyballfreund und drei afghanische Kommilitonen während meines Studiums. Meine Frau war über Jahre Betreuer-Student einer Kubanerin, die uns sogar viele Jahre nach dem Mauerfall über ihre Botschaft ausfindig gemacht hat und uns zusammen mit einem Botschaftsangehörigen besuchte.
Nö, ich wollte einfach wissen, wie es war, da ja die Infos, die ich bisher hatte, deiner Aussage nach falsch waren. Ansonsten Prima.
Zitat von Parabellum im Beitrag #223) ... "so wie in der BRD?" Weiß ich nicht, war damals nie dort und erlaube mir deshalb kein Urteil darüber.
Dass es in der BRD so war, kannst du mir einfach glauben. Es gab wohl noch mehr verschiedene Herkunftsländer, weil die ja nicht sozialistisch sein mussten, aber dafür kannst du ja nichts.
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese was ich schreibe?
Zitat von Rayydar im Beitrag #24...Dass es in der BRD so war, kannst du mir einfach glauben.
Ja klar, ich kann es eh nicht mehr nachprüfen.
Zitat von Rayydar im Beitrag #24Es gab wohl noch mehr verschiedene Herkunftsländer, weil die ja nicht sozialistisch sein mussten, aber dafür kannst du ja nichts.
Ja, es gab definitiv noch mehr. Insbesondere waren es afrikanische Staaten, die gerade ihre Unabhängigkeit von den Kolonialherren erkämpft hatten. In Anbetracht dieser Diskussion habe ich gestern mit einem langjährigen Bekannten kommuniziert, welcher damals maßgeblich für die Aufnahme und Betreuung von DDR-Gastarbeitern in der regionalen Textil-Branche zuständig war. Unserem Gespräch habe ich entnommen, dass die solidarische Hilfe beim Aufbau der Wirtschaft (Außendarstellung) eher knallharten wirtschaftlichen Aspekten der DDR geschuldet war. Die Länder mussten die Ausbildung mit Devisen bezahlen, die in der DDR-Staatskasse permanent knapp waren. Nicht unerwähnt lassen will ich, dass der Besitz und Gebrauch von Messern bei den DDR-Gastarbeitern auch schon üblich war und mein Bekannter des öfteren zu einem stadtbekannten Tanzlokal gerufen wurde, weil man sich über die Inanspruchnahme der anwesenden einheimischen Tänzerinnen nicht friedlich einig wurde. Im Wiederholungsfall führte das zur sofortigen Rückreise ins Heimatland.
Hier haben wir eine Gemeinsamkeit gefunden, Panzergeneral, draussen, etwas weiter weg vom Bildschirm sind die Gräben tiefer denn je. Das kommt jetzt alles richtig hoch und da die Flüchtlingskrise in naher Zukunft sich eher verschärfen wird, wird es auch nicht abflachen, wie derzeit die Montagsdemos unmittelbar nach Einführung Hartz4. Es geht noch nicht mal nur um refugees, die sind „nur“ der „Jude“ von heute. Leute, das wird noch sehr unbequem und keiner wird sich dem entziehen können.
Zitat von Parabellum im Beitrag #25Ja, es gab definitiv noch mehr. Insbesondere waren es afrikanische Staaten, die gerade ihre Unabhängigkeit von den Kolonialherren erkämpft hatten. In Anbetracht dieser Diskussion habe ich gestern mit einem langjährigen Bekannten kommuniziert, welcher damals maßgeblich für die Aufnahme und Betreuung von DDR-Gastarbeitern in der regionalen Textil-Branche zuständig war. Unserem Gespräch habe ich entnommen, dass die solidarische Hilfe beim Aufbau der Wirtschaft (Außendarstellung) eher knallharten wirtschaftlichen Aspekten der DDR geschuldet war. Die Länder mussten die Ausbildung mit Devisen bezahlen, die in der DDR-Staatskasse permanent knapp waren. Nicht unerwähnt lassen will ich, dass der Besitz und Gebrauch von Messern bei den DDR-Gastarbeitern auch schon üblich war und mein Bekannter des öfteren zu einem stadtbekannten Tanzlokal gerufen wurde, weil man sich über die Inanspruchnahme der anwesenden einheimischen Tänzerinnen nicht friedlich einig wurde. Im Wiederholungsfall führte das zur sofortigen Rückreise ins Heimatland.
Zitat von Pavel im Beitrag #26... da die Flüchtlingskrise in naher Zukunft sich eher verschärfen wird, ...
1. “Flüchtlingskrise”? Es gab 2015/16 eine riesige Herausforderung, und diese haben die Deutschen in Ost und West größtenteils bravourös bewältigt. Merkels “Wir schaffen das!” war keine Plattitüde; wirhaben doch schon einen großen Teil geschafft. Natürlich ist es noch ein weiter Weg bis zur vollständigen Integration bzw. auch Abschiebung integrationsunwilliger Krimineller; aber es ist m.E. nur eine Frage der Zeit.
Und mal ganz grundsätzlich: Ich bemühe mich ja, kein ‘Ossi-Bashing’ zu betreiben. Ich mag keine 'Mauer in den Köpfen’! Aber wenn man tagtäglich immer nur negatives Gejammer aus den ehemals neuen Ländern hört, ist das auf die Dauer unerträglich. Und den Verweis auf die DDR kann ich auch nicht mehr hören. Die jüngere Hälfte (mindestens) der Rechtsextremisten hat ja die DDR gar nicht mehr bzw. nicht mehr bewusst erlebt.
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese was ich schreibe?
Rayy, ich schätze dich immer sehr als „Direktspracheanalytiker“, nur sag bitte nicht „jammern“, das ist eine indirekte Wertung. Immer wenn der Ostdeutsche Missstände aufzeigt, wird es als Jammern tituliert, schimpft der Westdeutsche, ist es konstruktive Kritik. Wenn du das sächsische Dialekt meinst, ich denke darum geht es in den meisten Fällen, dann stimm ich dir zu, es klingt etwas jammernd, anders als das Hochdeutsch. Nur das ist eine andere Ebene, quasi gefühltes Jammern. „Isch geee kopudd, schees Ouslönder! Komm we geen Goffee drinkn“ Klingt Phonetisch eher jammernd. Olaf Schubert benutzt diese Krux zum Gelderwerb.
Hey Pavel, was verstehst du unter “Missstände aufzeigen”? Beim Aufzeigen echter Missstände bin ich sofort dabei, z.B. dass der AfD-Neonazi Jens Maier immer noch Richter in Dresden sein darf. Bloß geht es deutschlandweit, jedoch im Osten noch mehr als im Westen, oft nur um gefühlte Missstände, die mit der Realität null zu tun haben.
Warum ist in Sachsen mit der prozentual geringsten Anteil an Muslimen die Islamisierungsphobie besonders groß? Die Zahl der Tötungsdelikte in ganz Deutschland betrug 2016: 963. Wie groß die Wahrscheinlichkeit für jeden einzelnen der ca. 82.000.000. Deutschen ist, so einem Tötungsdelikt zum Opfer zu fallen, kannst du selber ausrechnen; mein Taschenrechner hat nicht so viele Nachkommastellen. Die Quote der ‘ausländischen’ Täter / Tatverdächtigen ist nochmals viel geringer. Dann noch die Einschränkung, dass die Tat per Messer begangen wird (was anscheinend schlimmer ist als andere Tötungsmethoden?), und die Chance, so einer Tat zum Opfer zu fallen, tendiert gegen null.
Wenn jetzt die Chemnitzer (250.000 von 82 Mio.!) ‘Angst haben’, durch einen ausländischen Messerstecher getötet zu werden, bezeichne ich das als Jammern. Mit dem Dialekt hat das rein gar nichts zu tun.
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese was ich schreibe?