Kolja und Ljowa, zwei Pechvögel aus Leningrad werden einem NKWD Boss der Stadt vorgeführt, der eine hat unerlaubt die kämpfende Truppe verlassen, der andere hat einem abgeschossenen erfrorenen deutschen Piloten das Messer geklaut, also geplündert. Auf beides steht im Februar 42 die Todesstrafe. Normalerweise wird nicht lange gefackelt in diesen Zeiten, die Stadt liegt eng im Würgegriff der deutschen Belagerer gefangen und es sind schon zu viele gestorben, als das zwei Tote mehr einen Unterschied machen würden. Wäre da nicht die geplante Hochzeit der Tochter des NKWD Oberst. Dieser benötigt noch Eier für die Hochzeitstorte, genau gesagt 20 und das in einer Stadt, wo Lebensmittelkarten für 250 Gramm Brot Mangelware und abgerissene Buchrücken der Stadtbibiothek als leckerer "Lebkuchen" hoch gehandelt werden.
Das 2010 herausgekommene Buch war vom ersten Moment auf meiner Wunschliste, war es doch sofort zum Bestseller aufgestiegen. Jedoch die Vorstellung, das zwei arme Schlucker im ausgebombten Leningrad ein Ei nach dem anderen zusammensuchen, schien mir zu tröge, also zog ich stets andere Literatur vor. Was der Autor jedoch aus den -auch kriegsgeschichtlichen- Möglichkeiten bastelte, haute mich auf Anhieb um und ließ mich das Buch erst nach zwei Tagen wieder aus der Hand legen. Die 400 Seiten waren so abwechslungsreich und spannend erzählt, ließen einen in diese Zeit eintauchen, sodass man mit den Hauptfiguren des Buches mitfieberte, mit jeder Seite. Der Schluss war jedoch ausbaufähig, da hätten, im Gegensatz zu anderen Büchern, 50 Seiten mehr gutgetan. Da hat wohl der Verlag etwas Druck gemacht. Auch der "Sturmtiger" (er meinte sicher den Tiger, der -aber erst- im Sommer 42 bei Mga [übrigens auch ein wichtiger Schlüsselort des Romans] das erste mal eingesetzt wurde) auf Seite 165, war etwas aus dem Zeitfenster geschossen, aber sei dem Autor verziehen.