Ich spiele seit kurzem mit Begeisterung Pacific Fleet auf meinem iPad Air. Ich möchte gerne mal eine Diskussion über die Flugzeugträger anfangen. Meiner Erfahrung nach haben Träger in der eigenen Flotte zu viele Nachteile. Was meint Ihr?
- sie sind oft ein leichtes Ziel gegnerischer Kreuzer oder Schlachtschiffe (und dann meistens nach einem Treffer sofort ein Totalausfall) - nachts kann man sie gar nicht einsetzen - die Wirkung eines Flugzeuges pro Runde ist eher fragwürdig im Vergleich zu einer Salve eines größeren Kreuzers/Battle ships.
Ich spiele z. B. als Japaner die Kampagne und verzichte bewusst auf Träger. In der Endphase der Kampagne ist man mit der Kongo,der Yamato und noch einem Kreuzer in der Regel immer überlegen und kann den Kampf für sich entscheiden.
Bin auf weitere Meinungen gespannt.
@Rayydar, dein Handbuch und die Tipps auf deiner Webseite sind übrigens klasse!
Tja, wenn man UFOs gewohnt ist, sind Flugzeugträger natürlich ein Rückschritt ... ach Quatsch, das war ja Mars ...
Im Ernst: Pro: Der größte Vorteil von Trägern ist ihre Reichweite. Oft kann man Feindschiffe, die sich außerhalb der eigenen Geschützreichweite aus dem Staub machen wollen (disengage), nur mit Torpedobombern lahmschießen (<= 10 Knoten). Auch braucht man i.d.R. keine wertvollen Salven schwerer Pötte zu verschwenden, um das Flugdeck eines Feindträgers zu beschädigen; da reichen Stukas (allerdings gegen Essex CV nur mit 2000lb-Bombe). Auch bei Inselbeschießungen sind Träger nützlich, da das Geschützradar nicht immer funktioniert und Bomber bei sorgfältigem Zielen sogar treffgenauer sind.
Contra: OK, Nachtgefechte. Aber die finden ca. zur Hälfte statt, bevor man sich überhaupt einen Träger leisten kann. Danach ersetze ich CVs nachts durch kleine, aber mega-erfahrene Erstaustattungsboote, die tagsüber gar nicht mehr zum Einsatz kommen (Gato, Akizuki). Verletzlichkeit: Träger werden ja nicht in der ersten Linie aufgestellt und sollten schnellstmöglich abdrehen. Das A und O ist aber, Feindschiffe, die aufgrund der Nähe / Geschützreichweite / - kaliber deinen Träger am meisten gefährden, mit allen Mitteln in der ersten Runde so zu beschädigen, dass sie kaum noch Treffer landen (roter Balken >= 50%). D.h., nahe DDs oder weit entfernte CAs erst mal ignorieren! Klar klappt das nicht immer, aber doch meistens.
Fazit: Ja, man kann ganz ohne Träger auskommen; es gibt sogar ein entspr. Achievement (Surface Warfare). Aber ich würde ungern ganz darauf verzichten. Ein Kompromiss: die langsame, ungepanzerte Casablanca / Taiyo 'überspringen', um sich etwas schneller eine Essex / Shokaku leisten zu können. Die haben bessere Flugzeuge, können schnell flüchten und verkraften auch Treffer mittlerer Kaliber (6" und 8") i.d.R. ohne dauerhafte Schäden.
danke für den Tipp mit der Shokaku bzw. Essex. Diese großen Träger hatte ich noch nicht im Einsatz. Ich hatte halt vor allem mit den kleinen japanischen Trägern eher schlechte Erfahrung gemacht. Ich werde das mal ausprobieren.
Eines der vielen Ungereimtheiten des Spiels ist die, das Flugzeugträger ihrer wahren historischen Bedeutung als Ablösung der Schlachschiffe, nicht gerecht werden. Da führt jeder Treffer zur Ausschaltung des Flugdecks. Das kann dann auch mal ein Torpedotreffer an der Schraube sein. Desweiteren werden die Träger mitsamt Kampftruppe mitten ins Geschehen, viel zu nahe auch an kleinere Kreuzer, platziert, was zur baldigen Vernichtung des Trägers führt, noch bevor seine eigentliche Schlagkraft zum tragen kommt. Der Erfolg in diesem Spiel wird zu sehr über Wand und Deckdicke der Panzerung, als über eigentliche strategische Überlegung definiert. Das führt eben dazu, das man sich, entgegen der History, für den dicksten Pott entscheidet, statt für Entfernungswaffen.
"Das medial in höchste Erregung versetzte Volk ist als Souverän eine Fehlbesetzung."
Zitat von Pavel im Beitrag #4Eines der vielen Ungereimtheiten des Spiels ist die, das Flugzeugträger ihrer wahren historischen Bedeutung als Ablösung der Schlachschiffe, nicht gerecht werden. ... Der Erfolg in diesem Spiel wird zu sehr über Wand und Deckdicke der Panzerung, als über eigentliche strategische Überlegung definiert. Das führt eben dazu, das man sich, entgegen der History, für den dicksten Pott entscheidet, statt für Entfernungswaffen.
Ich wünschte, man könnte mit einem Flugzeugträger mehrere Flugzeuge pro Runde einsetzen. Das wäre m. E. realistischer und würde die Überlegenheit der Flugzeugträger gegenüber den Schlachtschiffen deutlicher machen. Was mich auch wie andere Vorredner bei dem Spiel stört ist, dass die Einheiten so extrem dicht aufeinander stehen. Die größeren Pötte hatten ja z. B. Beobachterflugzeuge an Bord, die per Katapult gestartet wurden, damit die schlechte Sichtweite wegen der Erdkrümmung ausgeglichen werden konnte. Bei Midway hatten die teilnehmenden Schiffe keinen Sichtkontakt zueinander.
Naja, ich habe trotzdem sehr viel Spaß mit dem Spiel.
PF ist halt kein Strategiespiel, sondern bildet taktische Gefechte ab. Es kam bei Nacht oder schlechtem Wetter realiter durchaus vor, dass sich feindliche Task Forces erst auf wenige bis einen km Entfernung entdeckten, z.B. beim Gefecht am Nordkap und mehreren Schlachten bei Guadalcanal. Wenn man zum Erreichen der Gefechtsentfernung erst 20 Runden lang in Richtung Feind dampfen müsste, wäre wohl auch niemand zufrieden, oder?
Mehrere Luftangriffe pro Runde wären überhaupt nicht realistischer; die Kanonenboote können ja auch nur einmal feuern. Auch führt beileibe nicht jeder Treffer zur Ausschaltung des Flugdecks; hatte gerade erst wieder einen Abpraller aus einem 8"-Geschütz aus flachem Winkel. Ich habe den Verdacht, dass ihr unter 'Flugzeugträger' primär die fragilen CVEs / CVLs versteht, die nicht für Seeschlachten, sondern primär zur U-Boot-Bekämpfung konzipiert waren. Die Flottenträger halten wesentlich mehr aus und haben auch mehr Schlagkraft.
Vielleicht hapert's auch am taktischen Geschick? Meine Träger - auch die leichten - werden nur ca. bei jedem zehnten Einsatz überhaupt getroffen und nur bei ca. jedem 20. versenkt. Lest noch mal meine Tipps von gestern unter 'Contra'.
Abgesehen davon wird beim Nachfolger (offizielle Website dazu voraussichtl. diese Woche!) eh alles besser - allerdings wird das Schwergewicht weiter auf Artillerieduellen liegen. Die gab es im WK2 satt und reichlich! Zwar wurde die Wende zur trägerbasierten Kampfführung eingeleitet, aber ein Midway macht noch keinen Sommer. Die Force Z (PoW, Repulse) z.B. wurde von Landflugzeugen versenkt. Wer lieber eine Nimitz befehligt, für den gibt es andere Spiele.