Beim Ligatreffen gab es höchst unterschiedliche Vorstellungen darüber, wieviele Panzer von Deutschen und Sowjets im Laufe des Krieges überhaupt produziert wurden.
Hier die Zahlen (aus 'Die Wurzeln des Sieges' von Richard Overy):
1. Bei beiden Nationen wurden auch Geschütze auf SFL, d.h. auf Panzerchassis, mitgezählt (Sturmgeschütze, Marder, Flakpanzer usw.).
2. Die Zahlen besagen natürlich nicht, dass die Sowjet-Panzer zahlenmäßig 'nur' 5:3 überlegen waren - denn die deutschen Panzerfahrzeuge waren zwar mehrheitlich, aber längst nicht alle an der Ostfront.
3. Faszinierend, dass für die UdSSR anscheinend genauere Zahlen vorliegen als für die deutsche Produktion!
Es gab wohl doch nicht genügend Bürokratie im "3. Reich", um das genau zu erfassen, während man in der sozialistischen Planwirtschaft immer genau Bescheid wusste.
Bemerkenswert, aber aus den Zahlen ja wunderbar zu sehen,
dass das deutsche Reich erst 43/44 den Höchststand der Produktion erreichte, also dann schon unter Rüstungsminister Speer.
Eben ein wenig spät, wenn man erst so richtig rüstet und produziert wenn schon vieles verloren ist....
Die erbärmlich geringe Produktion während der ersten Kriegsjahre hatte hauptsächlich drei Gründe:
1. Ineffizienz der Produktion; statt Massenfertigung wurden komplizierte und anfällige HiTech-Waffen mit einem hohen Maß an Handarbeit gefertigt.
2. Man glaubte ja nach jedem Sieg, den Krieg schon gewonnen zu haben.
3. In Verbindung mit 2: man wollte der Bevölkerung keine großen Einschränkungen zugunsten der Rüstung zumuten, weil die Leute mehrheitlich gar nicht mal sooo begeistert über den Krieg waren.
Hi,
zu 1. bleibt auch noch anzumerken, daß Hitler z.T. in die Rüstungsprojekte eingriff. Z.B. wäre die Me 262 schon deutlich früher fertig gewesen, wenn Hitler sie nicht (am Ende der Entwicklung) noch als Bomber hätte benutzen wollen. Das machte dann einige zeitaufwendigen konstruktiven Änderungen erforderlich.
Und wenn die ME 262 vielleicht ein Jahr früher fertig gewesen wäre, hätte der Luftkrieg mit Sicherheit ziemlich anders ausgesehen.
Was haltet Ihr denn von der These, daß die deutsche Typenvielfalt ein großer Hemmschuh für die Prosuktion und Wartung war?
Gruß
Scipio
Auch wenn die die me262 durch Hitlers zutun ziemlich verspätet kam, hätte sie immer noch in großen Verbänden großen schaden anrichten können.
Adolf Galland schreibt in seinem Buch "die ersten und die letzten" darüber wie er mit anderen dafür kämpfte mal einen großen verband von Me262 an einen Bomberstrom zu bringen, und als es dann endlich soweit war und man nur noch gutes Wetter abwartete befahl Hitler die Verbände zu verlegen um die Ardennen Offensive zu unterstützen, und da zu diesem Zeitpunkt die deutsche Infrastruktur schon ziemlich zerstört war, und die in frontnähe gelegenden Flughäfen nicht mal die nötigen voraussetzungen zur technischen unterstützung hatten und durch eine reihe weitere unglücklicher unterstützung (die ich leider nicht mehr alle weiß da es schon ne weile her ist wo ich das buch gelesen hab) blieben eben nicht viel von den Me262 übrig, teils durch feind zerstört, teils bei transport etc.
so vergab man dann die definitiv letzte Chance noch mal die Lufthoheit zu erobern.
Zudem hatte auch ein Herr göring maßgeblich zu verzögerung der entwicklung beigetragen.
kleine Anmerkung zur Me262: es wurden 1433 von den Teilen produziert!!!! Dies war wiederrum der dezentralen Fertigung, die ab 43 eingeführt wurde, zu verdanken. Es kammen aber nur ca. 80 Stück jemals nur zum Einsatz. Der Hauptgrund so doof er auch klingen mag: kein Sprit!
Göring und Hitler verzögerten die Produktion dieses Fliegers nicht, warum auch. Gut es wurde bei den V-Waffen eine höhere Priorität eingeräumt wie Rüstungsminister Speer mal gesagt hatte und wenn man diese in die Strahlenjäger gesetzt hätte, hätts anders laufen können. Weis man das zur damaligen Zeit, die V-Waffen waren als "Abschrenkung" auch wichtig...
Auch der Umbau zum "Blitzbomber" wie Hitler ihn im April 42 gefordert hatte war kein Verzögerungs Grund den die Me262 war damals noch in der Testphase. Ob man da das Ding mal auch als "Bomber" braucht war zu dieser Zeit noch keine Frage. Der Umbau der FW190 zum Schlachtflieger war ja auch keine grosse Sache. Strahlantrieb war eben was neues und es gab bei den Tests zahlreiche Unfälle..
Ich hätte auch noch eine Frage:
Dass die Luftwaffe niemals einen brauchbaren strategischen Bomber besaß, wird u.a. auf die Forderung nach Sturzkampffähigkeit jedes Bombers zurückgeführt.
War diese Vorgabe eigentlich allein auf Udets Mist gewachsen oder war das auch eine der Schnapsideen des 'GröFaZ'?