Im Radio und in der Presse wird ja zur Zeit über das Verbot des Buches diskutiert. Wie ist denn eure Meinung dazu?
Also ich wäre dafür, dass das Buch wieder für jedermann zugänglich wird. Ggf mit Kommentaren oder hinweisen, wie sich die im Buch gemachten Aussagen in der NS Zeit ausgewirkt haben.
Ich bin der Meinnung, das man nur über etwas sprechen kann, wenn man es auch kennt bzw. gelesen hat. Ansonsten sind Spekulationen und Vorurteilen Tür und Tor geöffnet.
Ich selbst habe mich vor ca. 20 Jahren schon mal durch eine Ausgabe in Sütterling gekämpft. Dabei fand ich es erstaunlich, dass die LEute von damals nicht die Judenfeindlichkeit und die Kriegtreiberei gegen Russland erkannt haben.
Die Argumente, dass die Zulassung des Buches die Neonazis stärken soll kann ich nicht nachvollziehen, da man doch gemachte Aussagen/Forderungen Hitlers mit den heute bekannten perversen Auswirkungen belegen kann. Das sollte doch als Abschreckung dienen.
Hallo!
Da stimme ich dir zu. Mehr Verbote ebnen Spekulationen und Geschichten oftmals den Weg. Allerdings sollte man aus falscher Aufklärung heraus auch nicht alles erlauben, das sollte wohl klar sein.
Es gibt aber auch Bücher die sich mit diesem Thema beschäftigen. Ich habe aber keines dieser Bücher und kann deshalb nichts näheres darüber sagen. Vielleicht hat jemand ein entsprechendes Buch?!
ich habs schon gelesen, das Buch würd ich als Müll bezeichnen... Deutsch-Österreich die ganze Zeit und schlecht geschrieben.
Die Grundaussage des Buches den überlebenskampf der deutschen Rasse ist meines Erachtens auch nich das gelbe vom Ei. Es sollte mehr auf die problematik der ganzen Menscheit eingegangen werden.
Es gibt keine Herrenmenschen und es liegt auch nich in unseren Genen das wir was besonderes sind.
Klar einige Pasagen hat er natürlich recht (Vogel fris oder stirb) und der Gedanke an eine Volksgemeinschaft wie sie auch im 3. Reich fabriziert wurde ist vom Prinzip her nicht schlecht. Das wird aber niemand der was im Kopp hat zu einer Neonazi Szene hinreisen.
Deshalb: Das Buch kann man getrost erlauben
Zeitgemäs is es schon lang nich mehr, wenn´s überhaupt jemals richtig zeitgemäs gewessen wäre....
Ich kenne das Machwerk nur aus der Sekundärliteratur (habe gerade zum wiederholten Male die Hitler-Bio von Joachim Fest gelesen).
Ich unterscheide mal zwischen 'damals' und 'heute':
Damals:
Ich denke schon, dass die damaligen Leser - es war ja Pflichtlektüre im "Dritten Reich" - die Judenfeindlichkeit Hitlers erkannt haben. Aber genau mit diesem Schwerpunkt fiel das Buch auf fruchtbaren Boden, denn Antisemitismus war weit verbreitet und keinesfalls eine Erfindung Hitlers.
Das heißt aber nicht, dass jeder Deutsche das guthieß, was dann als "Endlösung" ablief. In seiner Konsequenz wurde Hitler einfach nicht ernst genommen. Er hatte ja auch in den ersten Jahren des "Dritten Reiches" sozusagen Kreide gefressen.
Ebenso war man zwar gegen den Bolschewismus, aber niemand glaubte ernsthaft, dass Hitler einen Vernichtungskrieg gegen die UdSSR entfesseln würde. 'Papier ist geduldig', war wohl die vorherrschende Meinung.
Heute:
Natürlich wissen viele, was aus den vermeintlich irrealen Vorstellungen Hitlers geworden ist.
Aber man sollte das Wissen über das "Dritte Reich" nicht überschätzen!
Wir hier im Forum beschäftigen uns halt überdurchschnittlich intensiv mit jener Epoche. Aber das tun längst nicht alle!
12% aller 16-Jährigen glauben, dass Hitler den WK2 überlebt hat.
Und auch die Frage nach dem ersten Bundeskanzler wird ab und an schon mal mit 'Hitler' beantwortet!
Nicht auszudenken, wenn "Mein Kampf" einem Jugendlichen als erstes Buch zum Thema 'Nationalsozialismus' überhaupt in die Hand fällt!
Nun gut, man kann es intensiv kommentieren. Aber kann gewährleistet werden, dass dieser Jugendliche dem Kommentator mehr glaubt als Hitler?
Deshalb bin ich strikt gegen eine Freigabe dieses Buches.
Die Leute sollen besser Hitler-Biographien lesen, in denen man m.E. auch genug über "Mein Kampf", vor allem aber auch die Konsequenzen erfährt.
Also ich habe besagtes Büchlein nicht gelesen, und auch keine Sekundärliteratur, weil mich die Thematik nicht wirklich interessiert. Allerdings wundere ich mich, dass es trotz Verbotes doch einige Leser gibt!
Und genau da sehe ich den springenden Punkt: durch ein Verbot wird niemand abgehalten, dieses Machwerk zu lesen! Immerhin ist es in den meisten Staaten ausserhalb Deutschlands erlaubt, und kann offiziel (auch in deutscher Sprache) gedruckt und verkauft werden. Daher sollte man öffentlich, vielleicht sogar in der Schule, über das Buch reden. Wenn man Rayy´s Jugendlichen im Rahmen des Geschichtsunterrichtes Ausszüge zum lesen gäbe, könnte man ihnen zeigen, was das für ein Müll ist, ohne Gefahr zu laufen, dass sie es falsch verstehen, weil der Leerer ( ) begleitende erklärungen geben kann/soll/muss.
Und ausserdem herrscht in Deutschland Meinungsfreiheit, und man kann sagen was man will, dieses Buch stellt eine Meinung (wenn auch eine schwachsinnige und unerwünschte) dar! Wenn man anfängt unliebsame Meinungen zu verbieten, befinden wir uns auch schon wieder auf dem Weg in´s 4. Reich.
Seit wann herrscht in Deutschland Meinungsfreiheit in dem Sinne ,dass jede Meinung vertreten werden darf ??
Es gibt nicht nur "Berufsverbote" sondern Gesetze z.B. im Strafgesetzbuch in denen bestimmte Äusserungen ebenso wie die Verwendung bestimmter Symbole verboten und mit Strafe bedroht sind .Und das sind keine leeren Drohungen !
So isses! Die Freiheitsrechte im GG gelten nicht uneingeschränkt, sondern stehen größtenteils unter 'Gesetzesvorbehalt'.
Quote:Artikel 5 Grundgesetz
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Das ist mir schon klar, und dennoch bin ich der Meinung, dass darüber reden besser ist als Verbote. Gesetze, auch wenn sie keine leeren Drohungen enthalten, können (und werden - da liegt ja eben das Problem!) umgangen/verletzt werden.