deine Argumentation läßt die sonst gewohnten Inhalte und Scharfsicht vermissen... Unabhängig davon scheint das Abgleiten in Stammtischparolen natürlich die Klakeure unheimlich zu erheitern...
Was soll der unsinnige Witz von ein Paar Jute- und Brikenstocklern im AKW? Davon bin ich selbstverständlich nicht ausgegangen und die Unterstellung einer solchen Annahme ist schon ein Tiefschlag.
Der "Zauberlehrling" ist natürlich unsere technologieverliebte Gesellschaft, die soeben an dieser Stelle (neben einigen anderen) erneut aufgezeigt bekommt, dass Sie die Sache eben nicht beherscht. Das wäre als solches nicht so schlimm wenn es sich um ein unbedeutendes Experiment im Chemilabor einer Uni handeln würde... aber hier zündelt man im etwas grösseren Rahmen und wie man sieht beherscht man weder die Technologie noch die Entsorgung... das sind die Fakten... und leider fehlt der Hexenmeister... sachlich bleiben. Tschüss. W.
Auch wenn wir uns im Kreise drehen: Die Tatsache, dass trotz aller medial aufgebauschten Zwischenfällen nichts passiert ist, was auch nur entfernt gefährlich war, zeigt mir, dass die Technologie beherrscht wird.
Also ab und zu muß ich auch mal Ernstes beitragen.
1. Die two cultures Geisteswissenschaftler gegen Naturwissenschaftler, die sich nicht verstehen, gibt es als Begriff seit Mitte vorigen Jahrhunderts.
2. Die Risikobetrachtungen für Kernenergie haben u.a. gezeigt, dass Menschen Gefahren, die sie vermeintlich selbst beherrschen, wie Autofahren oder Flugzeug fliegen( da wird es schon kritischer) mit einem Faktor 10hoch6 eher akzeptieren als die aus dumpfen Urängsten einer für sie undurchschaubaren Atomenergie möglichen Auswirkungen
3.Wenn man Wahrscheinlichkeitsrechnungen und Risikobetrachtungen und Kosten/Nutzenrechnungen betriebswirtschaftlich, volkswirtschaftlich, mathematisch und naturwissenschaftlich akzeptieren kann sind KKW eher auf der Habenseite unserer Gesellschaft.
4. Es hat sich nicht viel geändert: Die Technokraten sind dafür und die Bevölkerungsmehrheit mit den Medien dagegen und die Politik weiß nicht was sie sollen darf, weil wir haben bald Bundestagswahl und das Thema eignet sich hervorragend für eine grün-rote Mehrheitsbeschaffung und dann: Armes Deutschland
Hi,
mein Beitrag war nicht als Angriff auf die Geisteswissenschaften gemeint; ich war schließlich auf einer humanistischen Schule und Technik ohne Kultur ist ja auch nicht das Wahre.
Es ging mir darum, was hoza explizit gesagt hat: wenn man den Profis die Arbeit überläßt, ist die Technik beherrschbar. Aber häufig sind gerade Leute gegen AKWs, die keine Ahnung von Technik und Physik haben.
Und diese Unwissenheit ist es, die Angst macht. Die Geschichte der Technik und Wissenschaft ist voll mit Beispielen davon:
- der Kanal von Korinth wurde in der Antike nicht gebaut, weil man Angst hatte, daß eine Meer würde leer laufen, wenn man die Verbindung baut
- als Bauern in Frankreich einen der ersten Heißluftballons fanden und der nach Schwefel roch, gab es Proteste gegen die Luftfahrt, weil sie aus der Hölle käme (Indiz: Schwefelgeruch)
- Im 19. Jahrhundert hatte man z.B. Angst vor der hohen Geschwindigkeit der Eisenbahn.
Und wenn Winter es mal ganz nüchtern haben will: wenn man die 8000 Toten im chinesischen Bergbau hochrechnet sind seit Tschernobyl mehr Menschen an Kohlekraftwerken als an AKWs gestorben (Greenpeace geht von 93.000 Todesopfern aus).
Noch ein krasses Beispiel für Aberglauben statt technischem Sachverstand:
Die Klage gegen CERN, weil dort Schwarze Löcher entstehen würden, welche die Welt verschlängen. Homo sapiens sapiens - wirklich???
Quote:
Meldungen über Pannen in Kernkraftwerken schaffen es schnell in die Hauptnachrichtensendungen. Zuweilen herrscht gar Hysterie. „Rauch über dem Atomkraftwerk Biblis“, titelte die „Bild“ jüngst über dem Foto eines Lesers. „Vorher gab’s einen großen Knall. Ich hatte Angst, dass mir hier alles um die Ohren fliegt“, wird er zitiert. Den Rauch gab es zwar, er war allerdings nur Teil einer routinemäßigen Brandschutzübung der Werksfeuerwehr.
Quote:
Im Reaktorgebäude fällt Haags prüfender Blick auf vier dicke Metallrohre, die den durch die Kernspaltung erhitzten Dampf mit einer Leistung von 1 200 Megawatt zur Turbine transportieren. Sie wurden nachträglich verstärkt und durch zusätzliche blaue Bänder gesichert. Das ist ein Stoßdämpfer, um die Anlage bei einem Erdbeben zu schützen. „Bei der Erdbebenstärke, für die wir inzwischen ausgelegt sind, würde in der Umgebung nichts mehr stehen“, sagt Haag.
Quote:
Ein Atomkraftwerk muss so ausgelegt sein, dass es Fehler des Bedienpersonals oder technische Störungen auffangen kann – damit es nicht zu einer wirklich ernsthaften Panne kommt.
Der Öffentlichkeit ist es allerdings nur schwer zu vermitteln, dass es bei einer solch sensiblen Technik wie der Kernenergie überhaupt Fehler geben darf – auch wenn sie noch so klein sein mögen. Jede Unregelmäßigkeit schürt das Misstrauen der Atomkraftgegner.
Quote:
In Deutschland zählte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 2007 immerhin 118 meldepflichtige Ereignisse. Allerdings wurde es in keinem Fall wirklich gefährlich, selbst in Krümmel reagierte das System korrekt. Lediglich zwei Ereignisse wurden auf der siebenstufigen „International Nuclear Event Scale“ (Ines) in die Kategorie eins eingeordnet, der Rest bei null.
Selbst die lernresistentesten Grünen müßten doch inzwischen merken, daß ihre Visionen die Industrie und den Wohlstand vertreiben. Ich frage mich, warum der liebe Gott das Hirn so ungleich verteilt hat...
Hi,
natürlich verdienen die Stromkonzerne ganz gut - das Oligopol läßt grüßen. Die wirklichen Kostentreiber aber sind - wie beim Benzin auch - die grünen Lieblingsprojekte (erneuerbare Energien, Ökosteuer, CO2-Zertifikate).
Und selbst wenn wir mal davon ausgehen, daß die Grünen am bisherigen Preisanstieg unschuldig sind, zeigt der Fall der Aluhütte doch, was passiert, wenn wir die AKWs mit ihrem billigen Grundlaststrom abschalten und teuren Ökostrom beziehen müssen: die Industrie flüchtet.
Wenn ich glauben könnte würde ich jetzt beten... aber ich bin naturwissenschaftlich ausgebildet... und das macht mir doppelt Angst... Abschalten den Mist... und zwar überall... Zum Kotzen....
Nach dem ersten Bericht über Fukushima war mir klar, was kommen musste. Sogar auf Phoenix forderte ein Greenpeace-"Atomkraft-Experte", nun müssten aber in D'land die AKW schleunigst abgeschaltet werden. Wo doch auch hierzulande vier Kontinentalplatten, darunter die Pazifische und die Philippinische, zusammenstoßen, oder so. Es lebe die naturwissenschaftliche Vergleichbarkeit!
eigentlich wollte ich mich hier mit Äußerungen zurückhalten, bis die Fakten geklärt sind. Im Moment ist schließlich noch nicht einmal klar, ob die japanische Regierung eine Kernschmelze bekannt gegeben hat oder nicht. Ich möchte daher betonen, daß meine folgenden Aussagen auf dem beruhen, was ich meine, aus den Nachrichten herausfiltern zu können.
Bislang ist noch nicht soviel Radioaktivität ausgetreten, daß man von einer ernsten Verseuchung reden muß. Im Klartext: Tschernobyl ist noch ein ganzes Stück weit weg. Insofern haben die Sicherheitsmaßnahmen bislang funktioniert, wenngleich die Gefahr noch nicht gebannt zu sein scheint. Mal angenommen, die Japaner bekommen die Lage stabilisiert, dann würde das meiner Meinung nach für die Sicherheit von AKWs sprechen, denn wenn ein AKW ein Erdbeben der Stärke 9 und einen Tsunami übersteht und selbst der folgende Totalausfall des Kühlsystems nicht ausreicht, um den Super-GAU auszulösen, kann man davon ausgehen, so mit das Härteste vom Harten erfolgreich überstanden zu haben.
Sollte es jedoch anders kommen, ist auch das kein Grund, deutsche AKWs ohne weiteres abzuschalten. Denn ein zweites Tschernobyl würde nicht beweisen, daß man nicht sichere AKWs*(Anmerkung s.u.) bauen kann, sondern nur, daß man unsichere bauen kann. Man kann ja schließlich auch Autos bauen, die bei einem Auffahrunfall von 30km/h ihre Insassen ins Jenseits befördern - man kann aber auch Formel1-Autos bauen, bei denen selbst 270km/h mal gerade für einen Beinbruch reichen. Im Falle einer Katastrophe müßte man also die Ursachen analysieren. Wenn nicht das Erdbeben den Ausfall des Kühlsystems verursacht hat, sondern der Tsunami, wäre das für Deutschland wenig relevant, denn offenbar haben es die Japaner unterlassen, Maßnahmen gegen eine offensichtliche Bedrohung zu treffen. Nach Presseberichten haben die Japaner in diesem AKW auch ein weniger redundant ausgelegtes Kühlsystem gehabt, was ebenfalls ein Grund für die jetzigen Probleme sein könnte. Wenn die Analyse ergibt, daß die Gründe für die Katastrophe bei uns nicht zutreffen, brauchen wir auch unsere AKWs nicht abschalten, denn wir sitzen dann im Formel1-Wagen. Wenn sich jedoch ergibt, daß wir die gleichen Probleme haben, können wir sie abstellen. Sollte das nicht möglich sein, muß eine Abwägung von Nutzen und Risiko getroffen werden.
Eine rational begründete Abschaltung würde also voraussetzen:
1. es kommt zu einem Super-GAU 2. die Gründe für sein Eintreffen bestehen auch bei uns 3. wir können die Gründe nicht abstellen (oder es wäre nicht wirtschaftlich) 4. das Risiko ist größer als der Nutzen
Aber wie ich schon eingangs erwähnt habe, ist es noch viel zu früh, um über die eigentlichen Gründe für die Probleme zu reden, weil wir einfach zu wenig Fakten auf dem Tisch haben.
Gruß Scipio
* Wenn ich von "sicheren" AKWs spreche, meine ich damit AKWs, die so sicher sind, daß sie alle erwartbaren Katastrophen überstehen. Wenn man den Einschlag eines Kometen der Tötet-die-Dinos-Klasse auf das Reaktorgebäude als Problem in Betracht zieht, dann sind unsere AKWs natürlich nicht mehr sicher.
"Diejenigen, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgeben, werden am Ende keines von beiden haben - und verdienen es auch nicht."
da hast du es leider wieder nicht verstanden... nein die Meinung derer war gemeint die Kernkraftwerke für ne "todsichere Sache" halten... den das ist dumm und einfältig... und Scipios Excurs ist leider auch - gelinde gesagt - Käse... wir bekommen jetzt als Weltgemeinschaft die Quitung dafür... zumk Glüßck treibt ja die hälfte aufs Meer... LOL... Idioten...
Die haben in Japan keine Graphitkernummantelung, was die "positive" Nachricht bei der ganzen Geschichte ist. Fliegt der Reaktor in die Luft, dann entsteht kein dauerhaft offener Brand und es fliegen nicht -wie in Tschernobyl- soviele hochradioaktive Teile durch die Luft, sondern es liegt "nur" die Schmelzmasse offen. Vielleicht beruhigt das ein wenig.
wieso ist mein Beitrag denn Käse. Ich warte gespannt auf die Argumente. Fangen wir ganz einfach an: Mal angenommen, es käme zu einer massiven Freisetzung von Radioaktivität und bei der anschließenden Untersuchung würde herauskommen, daß die Ursache für die Katastrophe bei uns nicht vorhanden sind. Warum sollten wir unsere AKWs dann abschalten. Oder um es anders auszudrücken: Würdest Du die Lufthansa-Boeings stillegen, wenn in Sibirien eine schlecht gewartete Iljuschin abstürzt?
Gruß Scipio
"Diejenigen, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgeben, werden am Ende keines von beiden haben - und verdienen es auch nicht."
Du kannst ja gern eine andere Meinung haben, und wenn auch nur aus Prinzip. Aber unqualifizierte Beschimpfungen ("lächerlich", "dumm", "Idioten", "Käse") zeigen eigentlich nur, dass du keine Argumente hast. Nochmals: Weder die Erdbebengefährdung noch die Bauart der AKW sind in D'land dieselbe wie in Japan. Deine 'naturwissenschaftliche Ausbildung' sollte dir eigentlich eine unideologische Betrachtungsweise ermöglichen. Also mäßige dich mal!