Die junge englische Studentin Grey wird zeit ihres bisherigen Lebens von "Gedanken" an ein verschollenes Video geplagt, was Greueltaten im ostchinesischen Nanking, begangen durch Japaner, belegen soll. Sie wurde aufgrund dieser Gedanken bzw. "Vorstellungen" bereits in diverse psychiatrische Kliniken eingewiesen. Keiner glaubte ihr bisher. Jetzt reist sie von ihrem letzten Ersparten ins entfernte Japan, um der Sache genauer nachzugehen. Sie nimmt Kontakt mit einem Professor auf, der offensichtlich im Besitz dieses Videos ist, der allerdings stellt eine Bedingung... In Folge taucht sie immer tiefer in die japanische Unterwelt ein, um Schritt für Schritt des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen.
Die Autorin nimmt sich eines Themas an, was in der asiatischen Welt , insbesonders zwischen China und Japan immer noch zu erheblichen Spannungen führt. Unumstritten ist, die Japaner haben 1937 in der damaligen Hauptstadt Nanking eines der grausamsten Massaker des zweiten WKs (genaugenommen war es der zweite japanisch-chinesische Krieg, der aber aufgrund einiger damit verbundener Ereignisse indirekt zu Pearl harbour führte) angerichtet. Sie haben regelrecht im Blutrausch gewütet. Wenn diese Grausamkeiten überhaupt noch zu toppen sind, dann nur durch eiskalten durchorganisierten industriellen Massenmord. Da die Japaner immer noch dieses Thema leugnen und sich bis heute nicht bei China dafür entschuldigt haben, sei jedes Mittel recht, was diese Taten auch immer wieder ins Bewustsein ruft. Das dies Mithilfe einer sehr an den Haaren herbeigezogenen Story geschieht, sei verziehen, zum Literaturpapst reichts jedenfalls nicht. Vielmehr wurde hier ein sehr heikles Thema "missbraucht" um Leserschaft zu binden und Auflage zu machen. Brutalität fasziniert. Ich gebe dem Buch drei Sterne, Mittelmaß, aber empfehle jedem der es noch nicht getan hat, sich einmal mit diesem Thema zu beschäftigen. Wer es kurz und knackig mag und gleich "Nanking" bei google eintippt, der sei vorgewarnt, dies besser vor und nicht nach dem Essen zu tun.