Zitat von ArteMontag, 14. November 2011 um 21.00 Uhr
Wiederholungen: Keine Wiederholungen Full Metal Jacket (Grossbritannien, 1987, 112mn) ARTE F Regie: Stanley Kubrick Kamera: Douglas Milsome Musik: Abigail Mead Schnitt: Martin Hunter Darsteller: Adam Baldwin, Dorian Harewood, Ed O'Ross, John Terry, Kevyn Major Howard, Arliss Howard (Pvt. Cowboy), Matthew Modine (Pvt. "Joker"), R. Lee Ermey (Sergeant Hartman), Vincent D'Onofrio (Pvt. Paula) Autor: Gustav Hasford nach dem Roman "Höllenfeuer" von Gustav Hasford, Michael Herr, Stanley Kubrick Vertreiber: Warner Bros. France Sa Produktion: Natant, Stanley Kubrick Productions, Warner Bros. Pictures Produzent: Jan Harlan, Michael Herr, Philip Hobbs, Stanley Kubrick
Vollmantelgeschosse, Heckenschützen und Sprengfallen - der Rekrut Joker und seine Kameraden erleben im Vietnamkrieg die Hölle auf Erden. Nach einer unmenschlichen Ausbildung bei dem sadistischen Sergeant Hartman, werden sie im Krieg zu regelrechten Killermaschinen. Doch dann geraten sie in einen Hinterhalt ...
Kahlgeschoren und gedemütigt: In einem amerikanischen Militärcamp werden Marines 1967 für den Vietnamkrieg gedrillt, unter ihnen der junge Gefreite Joker. Die Männer müssen sich von ihrem sadistischen Ausbilder Sergeant Hartman in Vorbereitung auf den Kriegsalltag beleidigen und schikanieren lassen. Besonders der körperlich und geistig schwerfällige Leonard Lawrence hat unter Hartmans Demütigungen zu leiden - er wird von ihm zum Weichling degradiert und "Paula" getauft. Durch die ständigen Schikanen verliert Leonard langsam den Verstand und setzt sein Talent als Scharfschütze auf die grauenvollste Weise ein. Nach beendeter Ausbildung werden die Marines ins vietnamesische Hué gebracht. In der einst so prunkvollen Stadt, die nun in Trümmern liegt, liefern sich Joker und seine Kameraden eine blutige Schlacht mit den Kämpfern des Vietkongs. Als ein unsichtbarer Scharfschütze zuschlägt, sitzen die Männer in einer tödlichen Falle ...
Drehbuch nach dem Roman "Höllenfeuer" von Gustav Hasford Das oscarnominierte Antikriegsdrama "Full Metal Jacket" beschreibt die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Vietnamkriegs ebenso kompromisslos wie Gustav Hasfords Erfahrungsbericht "Höllenfeuer", der als Drehbuchgrundlage diente. Die Schizophrenie des Krieges findet ihre Personifizierung in Joker, der sich zwar "Born to kill" - "Zum Töten geboren" - auf den Helm geschrieben hat, an der Jacke aber ein Abzeichen der Friedensbewegung trägt. Durch die Zweiteilung des Films in eine erste Hälfte, die ausschließlich die Rituale der Ausbildung schildert und eine zweite, die aufzeigt, wie wenig das Training mit dem realen Kriegsgeschehen zu tun hat, entfaltet der Film seine verstörende Wirkung. Gemeinsamer Nenner beider Teile ist die Entmenschlichung der Soldaten als Grundvoraussetzung für ihr Funktionieren im Krieg. R. Lee Ermey war früher selbst Ausbilder bei den Marines und am Set eigentlich nur als Berater eingeplant. Als ihm Kubrick bei einem Casting für die Rolle des Sergeant Hartman eine Absage erteilte, brüllte Ermey den Regisseur wütend an und befahl ihm, aufzustehen, wenn er mit ihm rede. Instinktiv sprang der Starregisseur auf - und gab Ermey beeindruckt die Rolle. Immer wieder betonen beide, wie sehr der schockierend sadistische und grotesk sexualisierte Umgangston des Ausbilders der Realität in den Ausbildungslagern der Marines entspricht. Für seine Detailbesessenheit bekannt, verlangt Stanley Kubrick seinen Schauspielern oft das Äußerste ab. Davon zeugt das 2005 erschienene Buch von Hauptdarsteller Matthew Modine in der Rolle des Joker: Sein "Full Metal Jacket Diary" enthüllt bisher unbekannte Details der Dreharbeiten. Kubrick bestand zum Beispiel darauf, dass die Darsteller als Vorbereitung auf den Film 20 Jahre alte Original-Essensrationen aßen.
Mit einem meiner Lieblings-Film-Zitate. Die Gruppe steht um ihre Toten herum und jeder gibt einen Kommentar ab. Animal Mother mit Blick auf die Toten. "Besser ihr als ich..."