Was haltet ihr davon, wenn wir analog zu den Buchbesprechungen auch eine Abteilung 'Filmkritik' eröffnen?
Im alten Forum gab es da schon einiges, allerdings ziemlich ungeordnet.
Besprochen werden sollten natürlich nur halbwegs einschlägige Filme, also nicht '4 Fäuste für ein pretty Woman' oder so.
Und ich frage hier ausdrücklich, wer sich mit Beiträgen beteiligen würde! Denn (fast) Alleinunterhalter wie bei den TV-Tipps möchte ich nicht spielen.
Hi,
also mich interessieren die Filmkritiken nicht so wahnsinnig, weil ich mir Spielfilme über den 2.WK meistens sowieso nicht ansehe. Die sind mir in 99% aller Fälle zu Amerika-lastig und wenn die mal gut sind, dann dauern die gleich den ganzen Abend. Darum würde mir eine Kritiken-Rubrik nicht sonderlich weiterhelfen.
Wenn es sie aber gäbe, hätte ich auch kein Problem damit.
Gruß
Scipio
Quote:Die sind mir in 99% aller Fälle zu Amerika-lastig und wenn die mal gut sind, dann dauern die gleich den ganzen Abend.
Da vermisse ich aber deine sonst so brilliante Logik.
1. Amerika-lastig muss ja nicht immer schlecht sein.
2. Es gibt (Anti)-Kriegsfilme aus vielen Ländern. Gesehen habe ich schon welche aus D, DDR, SU, GB, F, I, J.
3. Gerade wenn so ein Film den ganzen Abend dauert, wäre es vielleicht hilfreich zu wissen, ob sich das Anschauen lohnt.
mit "amerika-lastig" meine ich, daß die Deutschen/Japaner in der Regel als so dumm dargestellt werden, daß der Krieg normalerweise nach drei Wochen hätte vorbeisein müssen.
Meistens sind aber die anderen Kriegsfilme (die ich bislang gesehen habe) auch nicht so sonderlich gut.
Wirklich gut sind nur "Die Brücke von Arnheim" und "Das Boot". Gut sein sollen auch "Die Brücke", "Die Brücke von Remagen", "Der längste Tag" und "Tora, Tora, Tora", die ich z.T. schon teilweise gesehen habe.
Aber im großen und ganzen mag ich das Genre eben einfach nicht.
"Degustibus non disputandum est".
Und gleich muß ich auch wieder zum Bahnhof, um wieder zu lernen, wie man ein Bett korrekt macht...
Gruß
Scipio
ansich finde ich es schon gut, wenn sich nur genügend leute daran beteiligen !
Gerade bei Kriegsfilmen ist eine Kritik sehr sinndvoll, weil es große Qualitätsunterschiede gibt. Dabei sind nicht mal die alten Filme die schlechteren ...
z.B.: "Hunde, wollt ihr ewig leben" dt. S/W-Film über die Schlacht um Stalingrad, der meiner Meinung nach sehr gut ist !
Lustig hingegen fand ich den Film "Königstiger vor El Alamein", der letzten Freitag kam. Nicht nur, daß die sog. Panzer, die dort auftauchten, nicht im entferntesten einem Panzer aus dem 2.WK ähnlich sahen. Sondern Königstiger (nicht mal Tiger vor El Alamein, nur in Tunesien) in Afrika sind schon ein Witz ...
In einem Punkt stimme ich mit Scipio überein, in den meisten Filmen werden die Deutschen und Japaner wie die grüßten Deppen dargestellt !
Und was ich immer wieder verblüffend finde, ist die Treffsicherheit der Ami's. Die Deutschen schießen Abwehrfeuer auf anstürmende GI's und es trifft natürlich keinen und dann schießt ein Ami und 5 Deutsche fallen gleichzeitig um ...
Gut war auf alle Fälle: Das Duell, Das Boot, Band of Brothers (10-teilige Serie von Steven Spielberg, obwohl es dort auch die ein oder andere unglaubwürdige Szene gab), Der Soldat James Ryan war auch nicht verkehrt und natürlich noch einige andere ...
Naja, auch wenn's nicht der Renner ist, schreibe ich mal eine Kritik.
Und zwar ausgerechnet zu 'Königstiger vor El Alamein'.
So schlecht, wie der natürlich schwachsinnige Titel vermuten lässt, ist der Film nämlich gar nicht!
Mit den 'Königstigern' wollte man wohl die Leute in die Kinos locken. Es spielen ja schließlich auch viele PG3-Zocker lieber mit Tigern als mit Panzer II.
Auch ansonsten wimmelt es von hochmodernem Gerät. Shermans mögen ja noch angehen. Aber Chaffees gab es 42 noch nicht, und der Rest ist Nachkriegsware (Kampfpanzer M-48, Nato-MTW M-113(?) usw.).
Naja, nicht jeder Produzent hat ein Steven Spielberg-Budget.
Abgesehen davon ist der Film jedoch erstaunlich korrekt!
Es geht um den Südflügel der Alamein-Front, der von italienischen und deutschen (Brig. Ramcke) Fallschirmjägern gegen Monty's vielfach überlegene Commonwealth-Truppen verteidigt werden sollte - und zwar bis zur berüchtigten 'letzten Patrone'.
Dies sollte den Rückzug der Achsen-Hauptmacht ermöglichen, den Rommel entgegen ausdrücklichem "Führer"-Befehl durchführen ließ. Rommels diesbezgl. Gewissenskonflikt wurde m.E. ganz gut dargestellt.
Auch das vorübergehende Stoppen des bereits eingeleiteten Rückzugs nach Eintreffen des Befehls, der viele Achsensoldaten das Leben bzw. die Freiheit kostete, wurde in Szene gesetzt.
Die Hauptrolle in dieser italienischen Produktion spielen natürlich die Italiener - eben diese zum Untergang verurteilte Fallschirmjägereinheit.
Sie kämpfen unglaublich heroisch - ohne dass die Briten als 'Deppen' dargestellt werden.
Auch wenn der Südeuropäer an sich gern ein wenig übertreibt, ist der tapfere Widerstand durchaus historisch verbürgt.
Ebenso mutig - in der Realität wie im Film - war der Gegenangriff der ital. Panzerdivision Ariete, der angesichts der bekannt klapprigen ital. Kampfwagen zum Fiasko wurde.
Fazit:
Wer bereit ist, über die waffentechnischen Absurditäten hinwegzusehen, bekommt eine historisch korrekte und spannende Darstellung der Kämpfe an der Alamein-Front mit zwar nicht Oscar-reifen,aber soliden schauspielerischen Leistungen zu sehen.
Hallo, - Fünf Filme hege ich hier zu Hause als mein persönlicher Schatz: Der längste Tag, Gettysburg, und Waterloo (mit Rod Steiger als Napoleon), Full Metal Jacket, und Wege zum Ruhm, und wenn die Pausen des "Nichtsehens" zu lang werden, - wird's kritisch. :))
Ansonsten stehe ich sehr auf deutsche Fernsehspiele, die das Dritte Reich, und den Weltkrieg zum Thema haben. Da wird zwar nicht so heftig geballert, aber dafür ist's authentischer, und Spannung wird auf anderer, mitunter subtilere Art und Weise erzeugt.
"Die Rote Kapelle" sollte endlich mal wiederholt werden, - alle Folgen!!!
Wer aber mal einen völig abgefahrenen Kriegsfilm sehen möchte, der sollte sich "Heinrich, der Fünfte" mit dem genialen Regisseur und Hauptdarsteller Kenneth Branac'h reinziehen. Streng nach dem Bühnenstück von Shakespeare, im Film mit strengen Versmaß gesprochen (aber deutsch), wird hier die Inanspruchnahme der königlichen Macht durch Heinrich in England behandelt. und sein Krieg gegen Frankreich, der 1415 in der Schlacht von Azincourt in Nordfrankreich mit einem triumphalen Sieg der Engländer endet. Die Schlacht kommt im Film sehr gut rüber, und wenn Kenneth Branac'h vor allem seine Monologe, seine aufpeitschenden Aufrufe zum Krieg und zur Schlacht kraftvoll rezitiert, hinausschreit, mit blitzenden Augen, die alle in den Bann ziehen, - dann ist's richtig gut mit dem Film!
Gruß, pathfinder (Gothaur)
Servus, hier ein paar Filme die ich echt gut finde
-Der Adler ist gelandet
-Steiner, das eiserne Kreuz 1,2
-Stosstrupp Gold
-Memphis Bell
-Sound of war
-Schlacht im Huertgenwald
-Schlacht an der Neretva
Bin immer auf der Suche nach guten WK2 Filmen also würd ich mich über jeden Tip freuen.
Der Schmale Grat
- Krieg im Pazifik, es geht hier nicht nur um Schlachten sondern eher um die Falschheiten im Kriege und die Sinnlosigkeit des Krieges.
Sound of War-Wenn Helden sterben
- Schlacht im Hürtgenwald
Des Teufels General
- Curd Jürgens in der Rolle eines Generals der Luftwaffe. Erprobung und Sabotage neuer Flugzeugtypen.
Die Brücke
- Schuljungen von der Schulbank in Uniform gesteckt, sollen eine Brücke bewachen. Diese Brücke ist aber zwischenzeitlich unwichtig geworden und die Jungen auf sich alleine gestellt.
UDSSR 1985. Ist einer der härtesten und wahrscheinlich auch realistischten Filme über den Krieg in Weissrussland 1943. Der Film kam bisher glaube ich nur einmal vor ein paar Jahren auf ARTE.
Ich kopier den Inhalt aus einer Filmkritik mal hier rein:
"Beginnend mit einem der ergreifendsten und schockierendsten Anti-Kriegsfilme aller Zeiten, der im Kino leider relativ unbeachtet blieb - einige Filme, die später folgten und größere Beachtung fanden, wären durch "Komm und sieh" eigentlich schon überflüssig geworden.
Der Film erzählt die Geschichte des 12jährigen Florya, der helfen will, sein kleines russisches Dorf vor den einfallenden Deutschen zu verteidigen. Da seine Stiefel von einem fähigeren Widerstandskämpfer für den langen Marsch benötigt werden, wird Florya zurückgelassen. Und erlebt so zusammen mit dem Mädchen Glasha die Schrecken des Krieges in einer immer irrealer werdenden Horrorszenerie. Ein aussergewöhnliches Filmerlebnis."
ok, also "bund of brothers" kommt jetzt jeden samstag auf premiere. immer zwei folgen am stück. ist in der art wie "soldat james ryan" gemacht, nur geht mehr ins detail. die amis sind zwar wieder die "heroischen helden" dargestellt (was an sich bei solchen filmen verständlich sein sollte, ist auch keine dokumentation), aber die deutschen nicht unbedingt als die letzten deppen, sondern als hart und sinnlos kämpfendes letztes aufgebot. vor jeder folge gibt es ein paar kurze aussagen von veteranen, die einem schon ein anderer blickwinkel eröffnen, der verlauf der operation ist historisch korrekt (es handelt über eine us-airborne einheit, die erst bei der landung, dann bei "market garden" dabei war)
die veteranen stammen anscheinend aus dieser einheit und die reflexionen und gedanken, die sie nach so vielen jahren noch äussern gibt der serie das gewisse etwas.
technisch hervorragend gemacht und ein mords audio track!!!
wenn die projektile zum fliegen anfangen, denkt man, man ist mitten drinn!
kann ich nur empfehlen