Hier nun Teil 2:
PBEM-Spiele neigen dazu, daß sie in grandiosen Gemetzel enden. Die Gegner beginnen in z.b. in Borodino mit 120000/130000 Mann auf beiden Seiten, und es hat schon Spiele gegeben, die so endeten, daß der Verlierer am Ende nur noch 15000 Mann hatte, der Gewinner aber ebenfalls nur noch 20000 Mann. Das ist völlig unrealistisch, und wird auch den damaligen Schlachten nicht gerecht. Das wird verhindert, und als Spieler kann man sich einmal mehr in die historische Situation hinein versetzen.
Aber es gibt auch einen großen Unterschied zwischen den PG- und Battlegroundspielen. PG-Szenarien lassen sich recht flott durchspielen, und es trifft einen auch somit nicht so hart, wenn man eine Partie vergeigt.
Battleground dauert dagegen sehr lange, - Runden sind in Phasen aufgeteilt, zwischen denen der Zug auch noch per E-Mail hin- und her geschickt werden muß. Eine große Schlacht, wie z.b. Borodino, oder Waterloo kann dann durchaus 1 Jahr dauern (bei 3 - 4 Zügen pro Woche).
Somit sind diese Spiele eigentlich schon was für Wahnsinnige. :)) - und wenn dann der Verlust droht, wird es bitter!
Die Schlachten bieten für jeden etwas. Wagram, oder Jena und Auerstedt,u.a., sind reine Bewegungsschlachten, es kann dann schon durchaus passieren, daß eine Schlacht schon durch die reine Bewegung gewonnen wird, - ohne daß auch nur ein Schuss fällt. Wem die Niederlage droht, kann seine Truppen auch noch aus dem Spielfeld rausziehen (hypothetisch verantwortungsvoll!). Da immer beide Seiten Punkte erhalten, Sieger wie Verlierer, kann man so einen drohenden Verlust noch abmildern.
Aber es gibt auch reine Frontalschlachten, wie z.B. Borodino, Waterloo, oder Dresden. Da wird dann von der ersten Runde an geschossen, gehauen und gemetzelt.
Wie schon gesagt, ich will hier keine Abwerbung betreiben, - mir geht es darum, daß hier zwei verschiedene PBEM-Spiele Vereinigungen einen ähnlichen Weg gehen.Sie haben sich vom Herkömmlichen gelöst, kreieren ihre eigenen Szenarien, und verbessern immer mehr das Spielangebot.
Übrigens, zur Zeit spiele ich die neuen PG-Kampagnen, und ich finde sie super, - klasse gemacht!!!
So das war's, bis denne - pathfinder (Gothaur)
Das klingt ja wirklich sehr gut.
Wie wär's denn mit einem Link? Oder auch Linktausch?
In puncto historischer Authentizität hat Battleground wahrscheinlich die Nase vorn. Trotzdem finde ich persönlich WK2-Spiele interessanter.
In den napoleonischen Kriegen gab es - grob - gesagt - nur 3 Waffengattungen: Infanterie, Kavallerie, Artillerie. Die Schlachten waren sozusagen zweidimensional.
Bei PG dagegen kommt die Luft als dritte Dimension dazu (Jäger, Bomber, Aufklärer, Fallschirmjäger), und auch am Boden gibt es eine größere Vielfalt. Es gibt m.E. mehr Raum für operativ-taktische Kreativität.
Aber damit will ich dein Spiel wirklich nicht abwerten. Wie gesagt: wir sollten den Austausch ruhig intensivieren.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:
18.10.2003 03:41
#3Panzer General / Battleground - PBEM Clubs vom Feinsten!!! 2. Folge
Hallo Raydar, - einen direkten Vergleich zwischen PG3D und Battleground läßt sich auch nicht herstellen, bzw. macht auch keinen Sinn.
PG erinnert am ehesten noch an Schach (mit Zugbegrenzung). die Figurenanzahl ist stark begrenzt, aber auch die verschiedenen Eigenschaften der Truppenkategorien, sowie die Vielzahl erinnern an Schach. und gerade hier ist ja die Kombinatorik sehr wichtig.
Battlegound entwickelt sich, mitunter langsam, aber stetig. Auffällig sind die Massen an Truppen, - Battaillone fügen sich zu Regimentern, - diese zu Divisionen, die wiederum in Corps zusammenfinden. Infanterie kann Schützen abkommandieren, Kavallerie kann in kleine Schwadrone aufgeteilt werden. Zusätzlich zu den Truppenverbänden gibt es noch ab Regimentsebene aufwärts extra Offiziere, die zur Kontrolle unbedingt notwendig sind. und es gibt noch Versorgungswagen, die die kämpfenden Truppen mit Munition versorgen. in einer großen Schlacht können da gut und gerne mehrere hundert Truppenicons zusammenkommen, die ggf alle bewegt werden müssen. Und wenn die Schlacht erst mal voll entbrannt ist, dann wird der Bewegungsmodus noch komplizierter, denn dann müssen Truppen neu geordnet und formiert werden, Linien geschlossen werden, sofern sie aufgerissen wurden, - dann kann es dauern mit dem Zug.
Entscheident ist aber, daß man nicht unbedingt verkackt, wenn ein Fehler passiert. Mann kann noch Schlachten herumreißen, wenn sie eigentlich verloren sind, - es kann auf und ab gehen.
Die eine Spielgattung schließt die andere nicht aus, und die Frage der Authenzität ist nicht so einfach geklärt. Historische Korrektheit läßt sich bei Battleground gewiß leichter darstellen, allein weil der visuelle Effekt der "Masse" schon ganz anders rüber kommt. Bei PG ist es alles halt ein wenig abstrakter.
Ich hatte bei PG immer Probleme, daß die Kampagnen einen einsuggerierten, daß man die ganze Welt erobert, und es ist ja auch ganz nett, wenn man in Washington anklopft, - oder wie in PA als Japaner in San Franzisco. Da finde ich ja die neue Kampagne wirklich sehr gelungen. Sie bietet atmosphärische Dichte, und ist historisch korrekter, bis auf wenige Hypothesen, eingebettet. Auch die Idee am Ende, - die Belohnung, - zumindest, wenn man alle Szenarien durchspielt, und nicht sooo viele "glorreich" gewinnt. :))
So, jetzt stoppe ich aber, - sonst wird's wieder zu lang.
Gruß, pathfinder (Gothaur)