So, nun ist es also geschafft.
Die Bundeswehr darf sich ins nächste Abenteuer stürzen. Hoffentlich hat Tchibo noch genug Material für die Truppen.
Über Sinn und Unsinn dieser Mission wurde in den Medien ja bereits viel gesagt, was meint ihr?
Was sollen die Truppen denn bewirken? In diesem riesigen Land mit 17.000 UN-Soldaten, die dort auch nichts richtig bewirken und selber schon in der Klemme steckten.
Außer den guten Willen bekunden bleibt doch nichts. Im Zweifelsfall würden dadurch nur die Leben der Soldaten gefährdet werden.
Im Zweifelsfall ist die heimatliche Unterstützung auch sehr weit weg.
Was ist mit dem Einsatz in Ex-Jugoslawien, 10 Jahre, Ausbau der Truppen in Afghanistan und nun noch der Kongo.
Der Wille und die Bereitschaft in allen Ehren aber wird der gebeutelten Bundeswehr da nicht zu schnell zu viel zugemutet?
Schwieriges Thema,
sicher: es ist an der Grenze des Zumutbaren (Geistig, wie körperlich).
Aber: In solchen Zeiten und Situationen sollte es doch wenigstens eine Stimme der Vernunft geben. Und wer wäre besser geeignet, als wir Deutschen? Bei unserer Vergangenheit sind wir gerade zu prädestiniert für solche Unternehmungen.
Im schlechtesten Fall bleibt dort alles wie es war (von Toten und Verletzten wird hoffentlich nicht die Rede sein). Im besten Fall laufen die Wahlen vernünftig ab und nach einer Phase der Stabilisierung (hoffentlich nicht wieder 10 Jahre und länger), ziehen alle Truppen ab-bin ich zu optimistisch? Vielleicht, aber die Hoffnung stirbt zu letzt.
Quote:In solchen Zeiten und Situationen sollte es doch wenigstens eine Stimme der Vernunft geben. Und wer wäre besser geeignet, als wir Deutschen? Bei unserer Vergangenheit sind wir gerade zu prädestiniert für solche Unternehmungen.
öhm... nur damit hier keine falschen interprätationen auftreten... welche Vergangenheit prädestiniert uns für das himmelfahrtskommando?
Welche Einflußmöglichkeiten haben wir denn mit den Truppen, wenn es die UN-Truppen nicht einmal schaffen?
Wennn es keine Gruppe gibt mit der man verläßlich zusammen arbeiten kann, ist es doch schwierig.
Beispiel: UN-Truppen zusammen mit Regierungstruppen gegen Rebellen und dann beim Kampf gibt es für die UN-Truppen von beiden Seiten Feuer.
Das macht nicht gerade Mut.
Mit der Verantwortung aus der Geschichte ist ja gut und schön aber es sollten doch auch die äußerlichen Umstände betrachtet werden.
Das Wort Himmelfahrtskommando trifft es schon ziemlich gut.
Auch der Auftrag die UN-Truppen zu unterstützen würde doch auch den gefährlichen Osten des Landes beinhalten.
Eine Evakuierung aus der Hauptstadt ist doch auch nicht einfach, man bedenke die Einwohnerzahl von 7 Mio.
Außerdem die schlechten Erfahrungen in der Kolonialzeit mit den Franzosen.
Da muß doch nur jemand eine Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland herstellen und schon sitzt man tiefer im ....... als allen lieb sein kann.
Der schlimmste Fall: Die Politiker beschränken sich dann wohl lieber auf Papierkram und große Worte als reelle Unterstützung.
*Galgenhumor* Na schönen Dank! *Galgenhumor*
Natürlich sind dabei viel mehr Facetten zu betrachten.
Aber grundsätzlich ist es doch immer noch besser Etwas zu tun, als Nichts.
Dass die Bundeswehr an ihre Grenzen trifft, ist aber nicht primär auf die vielen ausgedehnten Einsätze zurück zu führen. Vielmehr auf die verschleppten Reformen, gekürzten Mittel usw.
Weiterhin kommt es auf das UN-Mandat an. Nur Beobachtermission (also nur Selbstverteidigung), Peacekeaping (1. oder 2. Generation-robust, bis hin zum Waffeneinsatz) oder gar Friedensschaffung mit offensivem Eingreifen (das hier wohl nicht-es liegt ja noch kein Konflikt vor).
Es ist also nicht so einfach-aber wir kennen ja auch nur die Oberfläche. Wie der Entscheidungsfindungsprozess ablief, wird wohl keiner von uns erfahren.
Wohl schlechte Erfahrungen mit Politikern gemacht? Im Zweifelsfall würden "unsere" Politiker aber eher alles tun, um unsere Leute aus Gefahrenzonen zu evakuieren (Meine Ansicht-wird hoffentlich nicht in den Staub getreten-ich gehe davon aus, dass der Einsatz glatt geht-wieder Optimismus).
Mehr als der Optimismus bleibt da auch nicht.
Hoffentlich behältst du recht!
Gegen eine sofortige Hilfe spricht doch aber schon die Entfernung.
Bei einer akuten Gefährdungslage kann man so gut wie nichts machen. Da sind die Soldaten dann allein auf sich gestellt, so bitter das auch ist.
Die Hoffnung stirbt zu letzt.
So schwarz seh ich bei einer Evakuierung aber nicht. Flugzeuge schaffen das in ein paar Stunden. Schiffe schwimmen immer auf dem Meer rum. Und wenn kein deutsches, dann sicher ein befreundetes.
Aber dazu wird es nicht kommen-Optimismus!!!
Tja, mit der schnellen Lösung ist es so eine Sache.
Wie wollte man denn ein paar Leute von den 7 Millionen Einwohnern der Hauptstadt trennen?
Mit Absperrband wird das wohl nicht gehen und der Hinweis auf die fehlende Bordkarte wird auch nichts bringen.
Spaß beiseite, es wird sehr wohl ein Problem auch wenn alles da sein sollte, so müßen die Soldaten und Evakuierten erst einmal unbedrängt dort hingelagen.
Die wedeln vielleicht nicht mit der Bordkarte, aber mit ihrem ungültigen Wahlschein.
Spaß beiseite. Die Probleme die sich da auftuen könnten, machen einen ganz schön bedrückt. Auch wenn man nicht mehr bei der Truppe ist, hat man ja teilweise immer noch Freunde dort, oder Verwandte.
Ich hoffe, dass alles gut geht und vielleicht auch noch ein bischen geholfen wird.
Hi,
ich halte den Kongo-Einsatz auch für eine Katastrophe. Was bitteschön sollen wir da? Im Gegensatz zu Ländern wie dem Ex-Jugoslawien sehe ich da keine Chance, daß sich das Land in absehbarer Zeit befrieden läßt. Und Unruhen bzw. ein Bürgerkrieg im Kongo tangieren unsere Sicherheit auch nicht.
Es ist ja ehrenwert zu versuchen, so die Wahlen zu sichern. Aber "gut gemeint" ist meist das Gegenteil von "gut gemacht". Denn erfahrungsgemäß hat in Schwarz-Afrika noch nie eine Demokratie geklappt, sondern ist immer in einer Diktatur oder in Anarchie ausgeartet. Da frage ich mich, warum wir unsere Soldaten für einen nutzlosen Einsatz gefährden sollen.
Oder um (abgewandelt) mit Bismarck zu sprechen: Der Kongo ist keinen einzigen pommerschen Grenadier wert.
Zugegeben, ich kenn mich mit der Mentalität in der Region nicht besonders aus aber es hat wohl damit zu tun und der absolut andersartigen Kultur überhaupt. Im Zusammenhang mit der Kolonialisierung ergibt das schon einen Ursprung der Fehler(in unseren Augen) überhaupt. Eine eigene und freie Entwicklung gab es ja nicht, wie in anderen Teilen der Erde.
Ich weiß, ein kläglicher Versuch.
Vielleicht hat da jemand mehr Hintergrundwissen?
Ganz recht. Was in unseren Breiten mehrere hundert, tausend Jahre gewachsen ist, soll dort nun in ein paar Jahrzehnten geschafft werden.
Nun könnte man sagen, die sollen genauso viel Zeit bekommen um von selbst diese Entwicklung durch zu machen. Aber mal ehrlich: Ist das in der heutigen Welt/Zeit möglich? Also soll den Völkern, Volksgruppen, Stämmen, Staaten usw. ein kleiner Schubs in Sachen Demokratie gegeben werden. Die sollen, und wollen, ja teilweise auch auf einer Stufe mit den anderen Staaten stehen. Also mal provokativ gefragt, warum nicht nachhelfen? Sagen wir, Entwicklungshilfe mal anders.
Schöne Pfingsten. Ich muss weg. Clu
Quote: Also mal provokativ gefragt, warum nicht nachhelfen? Sagen wir, Entwicklungshilfe mal anders.
hmm ja die idee kommt einen schon,allerdings denke ich das die probleme dadurch nicht behoben werden sondern nur unterdrückt. Von den kosten die kein Staat Europas alleine tragen könnte mal ganz abgesehen.
Das Problem ist wohl das es dort keine "relativ" wenigen Nationalitäten gibt wie in Europa sondern tausende an Stämmen und Sprachen,alleine im Kongo gibt es über 200 Sprachen
Es geht ja immer der Begriff vom verlorenen kontinent um ,aber für mich sieht er im Moment wirklich wie einer aus,zumindest Schwarzafrika
Das einzige was da helfgen könnte ist ,den ganzen Kontinent entwaffnen ....
Auch mit einer Entwaffnung wäre es wohl nicht getan, wenn die Probleme in der Bevölkerung verwurzelt sind.
Auf jeden Fall wäre dann mehr Geld für Nahrungsmittel vorhanden, wobei das Geld ja jetzt auch vorhanden wäre, nur das es sich einige wenige auf private Bankkonten schaffen.
Mit Zwang geht es auch nicht, dann müßte man ja für immer dort bleiben. Wie soll man aber ein Verständnis in der Bevölkerung für absolut notwendige Veränderungen erreichen?
Naja, ich denke daß die Probleme im Kongo woanders liegen.....
(((BTW. Es ärgert mich maßlos, daß in Unseren Medien der Konflikt im Kongo fast totgeschwiegen wird !! , Gottseidank gibts ARTE !!)))
Der Kongo wäre ja eines der reichsten Länder Afrikas, vor allem is dort soweit ich informiert bin, das weltweit einzige gutausbeutbare ColtanErzfeld.
(Coltanerz enthält Niob und Tantal. Tantal ist für die Produktion von Handys, Computerchips, Videokameras und diversen Geräten aus der Unterhaltungselektronik von großer Bedeutung. Niob dient der Herstellung hitzebeständiger Bauteile für Raketen, Düsenflugzeugen und Weltraumkapseln.)
Weiters gibbets Gold,Silber,Kupfer,Diamanten,Kobalt (Weltspitze),Mangan,Zink,Zinn,Berillium, etc.......
Diese Bodenschätze sind einer der Gründe, warum von den Nachbarn Uganda, Ruanda und Burundi durch Besetzung der östlichen Provinzen der Bürgerkrieg immer wieder aufs Neue angefacht wird.
Diverse internationale Großkonzerne sind an diesen Entwicklungen nicht unbeteiligt !!!!!!!
Die großen Leidtragenden sind natürlich die Einwohner....
Wird ein neues Rohstoff-Vorkommen entdeckt, wird die ortsansässige Bevölkerung vertrieben oder ermordet.
(((Im Kongo starben seit 1998 , cirka 3.8 MILLIONEN Menschen)))
Natürlich gibt es im Kongo auch keine Umweltschutzgesetzte (massivste Korruption nach wie vor), oder Gewerkschaften die die Arbeiter vor den teils verwendeten Chemikalien schützen könnten....
Vor allem beim Goldabbau werden riesige Land-Flächen auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinaus unbewohnbar gemacht durch den massiven Chemikalieneinsatz !
Solange es im Kongo Bodenschätze gibt, die von ausländischen Firmen/Staaten ausgeplündert werden, wird dieses Land nicht zur Ruhe kommen !!!
Auch wenn die Wahlen friedlich und vielleicht doch demokratisch ablaufen sollten, sehe ich trotzdem kein Licht für den Kongo, da eben durch diesesn großen Reichtum an Bodenschätzen, die GIER einiger weniger regieren wird.....
Wollen Wir hoffen das den deutschen Soldaten nichts passiert !!!
(Ausrichten werden sie nix können, sieht man ja in Afghanistan.....)
Warum es in afrika so chaotisch ist ,zeigt ein aktuelle Beispiel
WM 2006 Togo+otto Pfister.
Das weiss keiner was der andere macht ,Absprachen gibt es wohl nicht ,
die Ard zeigte kurz vorm Spiel togo vs. Süd-Korea einen Bericht indem mehrere Verbandsspitzenfunktionäre sagen :"Das Thema Otto Pfister sei abgehakt und er ist kein trainer mehr"
eine Halbe stunde später sieht man ihn auf der Trainerbank beim Wm-Spiel sitzen
Am Sonntag wird gewählt und es herrscht Chaos. Ich hoffe es geht einigermaßen glatt. Aber man kann schon fast sicher sein, dass die sich, spätestens wenn die Beobachter und "Wahlhelfer" weg sind die Köpfe einschlagen.