Quote:Egal ob es gelingen sollte, es wäre der Tod als Filmemacher für denjenigen.
Daher wird es sowas nicht geben.
Im Übrigen halte ich diese Idee sowieso für fragwürdig. Das geht mit unserer Vergangenheit gar nicht.
Sorry Clu, aber das sehe ich ein wenig anders. Der Tod des Filmemachers resultiert eigentlich (heutzutage) nur aus 2 Fehlern/Ergebnissen: wenn er 100 Mio Euro vernascht und der Film unter dem Strich nur 10 Mio einspielt oder wenn er politisch soweit "left off center" ist, dass man zurecht an der Gesinnung des Mannes (oder der Frau) zweifeln kann.
Und fragwürdig ist das schon mal gar nicht. Das Recht jeden einzelnen Aspekt seiner Vergangenheit ausführlich zu betrachten und ein wenig Nabelschau zu betreiben muss jeder Nation zugestanden werden. Und ständig resignierend zur Kenntnis nehmen zu müssen, dass "gute" Kriegsfilme in den aufrechte Allierte ganz fiese und böse Deutsche besiegen eigentlich immer aus dem Ausland kommen, kann es ja wohl auf Dauer auch nicht (mehr) sein. Vor dem Hintergrund der heute vorliegenden Erkenntnisse aus über 60 Jahren Recherche, Interviews, Augenzeugen und Tatsachenberichten halte ich persönlich es für absolut angebracht mal zu zeigen wie es wirklich war. Was deutsche Soldaten militärisch und menschlich geleistet haben. Ich finde es ist eine zum Himmel schreiende Beleidigung aller "normalen" deutschen Landser gegenüber (und ja, auch Teilen der Waffen-SS) Ihnen den Respekt zu verwehren, den Sie für Ihre Leistungen verdienen.
Diese Soldaten haben für Deutschland gekämpft. Ihre Leistungen und Taten anschliessend herabzuwürdigen weil sich herausstellte welchem verbrecherischen System Sie aufgesessen sind, halte ich schlicht für ....billig (menschlich verwerflich, sozusagen). Sicherlich könnte man jetzt zu recht darüber diskutieren inwiefern es den Soldaten -insbesondere der militärischen Führung- nicht vorher hätte klar sein müssen auf was Sie dort zusteuern, aber hierüber ist bereits lang und breit diskutiert worden (persönliche Verblendung, überzogener militärischer Ehrgeiz, Rache für Versaille....). Nur kann dies den einzelnen (dummen) Landsern nicht vorgeworfen werden.
Komisch auch, dass nur wir immer diese Probleme haben. Selbst die Tommies haben keine Probleme damit zuzugeben, wie "gut" wir in Teilen waren. Diese Aussagen zeugen von Respekt dem gegnerischen Soldaten gegenüber den ich bei uns selbst schmerzlich vermisse. Erstaunlicherweise können sogar unsere ehemaligen Gegner sehr wohl zwischen den "guten" und den "bösen" Soldaten differenzieren. Nur wir anscheinend nicht.
Die eigentliche Herausforderung des Filmemachers würde darin liegen, von einem einmal gefundenen Skript/Drehbuch/Gedankengang nicht abzuweichen. Nicht während des Drehs wenn Szenen schwierig werden, nicht während des Schneidens, wenn irgendwelche Produzenten oder politisch ambitionierte Nullen Fracksausen bekommen und nicht wenn bei Testvorführungen das Publikum "bedient" ist. Ich will keine Heldenposse. Ich will einen ehrlichen, unbequemen, tragischen, harten und in seiner Konsequenz kompromisslosen Film.
Am besten trifft es wohl das Zitat von General de Gaulle (!!!): "Den Charakter einer Nation erkennt man immer daran, wie Sie mit den eigenen Soldaten umgeht".
Im Prinzip haben wir ja dieselbe Ansicht zu dem Thema.
Aber trotzdem bleibt mMn immer dieser schale Beigeschmack. Was sagen wohl die Millionen von Menschen, die Opfer der deutschen Angriffskriege geworden sind?
Und du kannst, wenn du ein ‚Band of Brothers’ aus deutscher Sicht machen willst, nicht einfach über solche sensiblen Themen wie Völkermord, Massenerschießungen, Einsatzgruppen oder Kommissarbefehl hinweggehen. Dann ist es nämlich nur lächerlich. Ein paar tapfere Soldaten stiefeln durch die Landschaft. Das soll es sein? Das kommt der Sache eben einfach nicht nahe. Für mehr ist da nicht Raum. Der große Unterschied ist nämlich einfach der, dass die Deutschen die Aggressoren waren. Während die Alliierten die Befreier sind. Wenn man das professionell gestalten will, reicht das Material eben einfach nicht für eine Serie a la ‚BoB’.
Man könnte sicher eine Serie über den Alltag deutscher Soldaten machen. Aber nicht im Stile von ‚Band of Brothers’. Dafür ist der Ansatz einfach zu unterschiedlich. Dafür bietet sich mMn eher das Doku-Format an.
Und letztlich muss man bei so was auch immer die Politik im Auge behalten. Es ist einfach nicht korrekt. Ich kann förmlich schon die Schlagzeilen lesen: ‚Banalisierung des Bösen…’; ‚Verhöhnung der Opfer…’ etc.
@Clu:
Darin liegt eben der "Fehler" oder wie immer man das nennen mag. Als Angriffskrieger und Eroberer der Welt haben sich die Landser von damals sicherlich nicht gefühlt.
Hierin liegt mMn eben der "Knackpunkt" wenn man solch einen Film drehen will.
In deinem Beitrag kommen die wahrscheinlichen Argumente von Kritikern und auch deutlich zu Geltung, dass immer noch mit zweilei Maß gemessen wird, oder werden würde.
Darum wird es einen solchen Film nicht geben.
Da hat der Doku/Film aus den 50`er Jahren "So war der deutsche Landser" es wohl in dieser Hinsicht am besten geschafft, aus der Sicht des Frontsoldaten den Krieg für den Aussenstehenden zu beschreiben.
Btw: Es gab da in den 80igern eine Kurzserie im ZDF (oder war es ARD???) mit Patrick Bach. die in Frankreich zur Zeit der Besatzung (oder kurz danach) spielte.
Kennt jemand diese Serie? Bzw. den Titel oder geeignete Quellen.
Ich kenne zum Thema Vietnam nur "Dienst in Vietnam",
ich finde diese Serie sehr gut!
Kam mal auf Tele5 und später auch noch einmal, hab die auf Video.
Man bekommt die Serie auch noch zu kaufen aber nur in Englisch.
1. Weltkrieg, 1916. Colonel Dax (Kirk Douglas) weigert sich einen sinnlosen Angriff durchzuführen. General Mireau will 100 Soldaten erschießen lassen.
Meisterwerk über die Sinnlosigkeit des Krieges.
Quote:Ich kenne zum Thema Vietnam nur "Dienst in Vietnam",
ich finde diese Serie sehr gut!
Kam mal auf Tele5 und später auch noch einmal, hab die auf Video.
Man bekommt die Serie auch noch zu kaufen aber nur in Englisch.
Wie? Du hast die auf Video??
Wen soll ich dafür umlegen?
Im ernst, wie ist die Qualität? Vollständig? Ich werde mir ansonsten die US Version auf DVD besorgen müssen, denn in Deutschland wird diese wohl nicht veröffentlicht. Die erste Staffel hat bei der USK vorgelegen und einige Folgen erhielten ein "Frei ab 18", also der kommerzielle Gnadenschuss
In der TV Movie 24/ 2007 ist als Heftbeilage der Film Stalingrad (von 1992) enthalten. Für 3,30 € vielleicht ein Schnäppchen. Das Heft erscheint aber erst in zwei Wochen.
die serie war nicht schlecht.
aber leider hat sie nur wenig der harten realität des pazifik krieges dargestellt! ich finde, dass das in us produktionen sehr oft der fall ist. für den kriegsalltag hatten die jungens in der serie doch ein verdammt ruhiges leben