"Die Waffen-SS unterstand der Wehrmacht ..." - eine oft gehörte Behauptung, welche aber mehr als die Hälfte verschweigt - oder auch nicht: "... und nicht Heinrich Himmler".
Letzteres ist ganz platt gelogen. Zwar unterstanden die Kampfverbände der Waffen-SS operativ dem OKH bzw. OKW. Ein 'Parallelkrieg' wäre militärisch völlig sinnlos gewesen.
Aber: 1. Gehörten zur Waffen-SS nicht nur bekannte Divisionen wie die "Leibstandarte", "Das Reich" usw., sondern z.B. auch die Wachmannschaften der KZs und Vernichtungslager. Zwischen diesen "Totenkopfverbänden" und der 3. SS-Panzer(grenadier)division "Totenkopf" wurde ein reger Personalaustausch betrieben. Letztere hieß ja nicht umsonst so. Das 'Gegenteil' zur Waffen-SS war nicht etwa eine "Politische SS", was suggerieren soll, dass die Waffen-SS unpolitisch war. Es war die Allgemeine SS, ein Staat im Staate mit vielfältigsten Aufgaben, siehe dieses Organigramm.
2. Unterstand die Waffen-SS personell und disziplinarisch natürlich dem "Reichsführer SS" Heinrich Himmler, wie aus dem verlinkten Organigramm unschwer zu ersehen ist. Auch eine SS-Sondergerichtsbarkeit gab es.
Zitat von Deutsche Wochenschau, YouTube81 Angehörige des Heeres und der Waffen-SS sind angetreten, um aus der Hand des Befehlshabers des Ersatzheeres und Reichsführers SS, Heinrich Himmler, die Nahkampfspange in Gold zu empfangen.
Exkurs: Dass jemand 'mehreren Herren dient', ist nicht einmal eine Besonderheit des Dritten Reiches mit seinem abstrusen Kompetenzwirrwarr nach dem Motto 'Teile und herrsche!', welches zu einer enormen Ineffizienz führte. Nein, so etwas gibt es doch heute noch, z.B. IT-Mitarbeiter mit einem Personalvorgesetzten und einem Projektleiter. Fazit: Die o.a. Halbwahrheit oder auch Lüge dient offensichtlich dem Zweck, neben einer 'bösen KZ- und Gestapo-SS' auch eine 'gute Waffen-SS' zu konstruieren, deren Angehörige einfach nur Elitesoldaten waren. Natürlich war nicht jeder Angehörige der Waffen-SS-Kampfverbände ein Verbrecher - wahrscheinlich sogar die Mehrheit nicht. Aber die Grenzen waren durchlässig und bei weitem nicht so klar gesteckt, wie Revisionisten glauben machen möchten.
Stimmt. Die Unterstellung und Eingliederung der SS geht auch aus dem "geheimen Führererlaß vom 17.August 1938" hervor, der die polizeilichen Aufgaben der SS festlegen und die gemeinsamen Aufgaben von Wehrmacht und SS abgrenzen sollte. Dort hieß es u.a.: "die Allgemeine-SS als politische Organisation der NSDAP bedarf keiner militärischen Ausbildung und wird auch nicht bewaffnet...Ausnahmen gelten für die SS-Junkerschulen, die SS-Verfügungstruppen und die SS-Totenkopfverbände." "Im Ernstfall werden die SS-Kampfverbände dem jeweiligen Wehrmachtsbefehlshaber unterstellt." Allerdings wird anschliessend ganz eindeutig festgestellt : "Die SS-Verfügungstruppe ist weder Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Sie ist eine aktive bewaffnete Einheit, die ausschliesslich zu meiner (=Hitlers) Verfügung steht... In Friedenszeiten sind alle Verbände dem Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei (=Himmler) unterstellt, der gleichzeitig alleine die Verantwortung für Organisation, Ausbildung, Bewaffnung und vollen Einsatz trägt...Im Mobilmachungsfall werden die bewaffneten SS-Verbände grundsätzlich dem OKH unterstellt...Zeit, Stärke und Art der Eingliederung der SS-Verfügungstruppen in das Kriegsheer behalte ich (=Hitler) mir persönlich vor." (auszugsweise zitiert nach Stein: "Die Geschichte der Waffen-SS")
wenn man den Wiki-Artikel liest, dann müsste man bei PG eigentlich die Kampfkraft der Waffen-SS-Einheiten spürbar verringern und sie dafür auf Überstärke setzen, damit es realistisch wird (siehe Abschnitt "Militärische Kompetnz").
1939 / 40 ist die Kampfkraft der RSF-WSS-Einheiten ja auch eher bescheiden. Mitte des Krieges waren die Kerndivisionen militärisch wirklich zu Eliteverbänden geworden, s. Rückeroberung von Charkow, Zitadelle usw.. Gegen Ende ging's dann im Krieg wie im RSF wieder bergab.
„Die Intelligenz auf diesem Planeten ist eine Konstante. Aber die Bevölkerung wächst ...“ - Albert Einstein (zugeschrieben)