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Schreibtischgeneral


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22.09.2010 12:20
Sophie Scholl - Die letzten Tage, 07.10.2010, Arte, 20.15 Uhr Antworten

Zitat von Arte
Wiederholungen:
11.10.2010 um 14:45
Sophie Scholl - Die letzten Tage
(Deutschland, 2005, 114mn)
BR
Regie: Marc Rothemund
Kamera: Martin Langer
Musik: Johnny Klimek, Reinhold Heil
Schnitt: Hans Funck
Darsteller: Fabian Hinrichs, Florian Stetter, Franz Staber, Gerald Alexander Held, Johanna Gastdorf, Johannes Suhm, Julia Jentsch, Jörg Hube, Lilli Jung, Maximilian Brückner, Petra Kelling, André Hennicke (Richter Dr. Roland Freisler)
Autor: Fred Breinersdorfer
Kostüme: Natascha Curtius-Noss
Ausstattung: Jana Karen
Produktion: ARTE, BR, Broth Film, Goldkind Film, SWR
Produzent: Christoph Müller, Fred Breinersdorfer, Marc Rothemund, Sven Burgemeister
Redaktion: Andreas Schreitmüller, Hubert von Spreti, Jochen Kölsch, Uli Herrmann
Ton: Roland Winke





Februar 1943: Die Geschwister Hans und Sophie Scholl drucken und verteilen heimlich Flugblätter ihrer Widerstandgruppe "Weiße Rose" gegen die Nazidiktatur. Bei einer Aktion in der Münchner Universität werden sie entdeckt und verhaftet. Tagelangen Gestapo-Verhören und dem vom berüchtigten Blutrichter Freisler inszenierten Schauprozess ausgesetzt, steht Sophie, im Angesicht des Todes, zu ihren Idealen.


Februar 1943: Die Schlacht um Stalingrad ist entschieden und in München überziehen die Mitglieder der "Weißen Rose" die Stadt mit immer neuen Anti-Hitler-Aktionen und Parolen. Als Sophie und Hans Scholl in der Aula der Münchner Universität Flugblätter verteilen, werden sie beobachtet und kurz darauf verhaftet. Sophie gibt sich in den Verhören ahnungslos. Sie kämpft um ihre Freiheit und die ihres Bruders. Sie ahnt, dass sie die Todesstrafe erwartet und stellt sich doch schützend vor ihren Bruder und die anderen Widerstandskämpfer. Der Gestapo-Mann Mohr ist von Sophies Entschlossenheit beeindruckt. Er wäre bereit, ihr zu helfen, würde sie sich als Mitläuferin darstellen. Der Chef des Volksgerichtshofes Roland Freisler wird von Berlin nach München geschickt, um einen Schauprozess gegen die Studenten zu führen. Obwohl das Urteil schon vorher feststeht, zeigt die 21-Jährige unerwartete Standfestigkeit und gewinnt durch ihre unerschütterliche Haltung im Prozess sogar die Zustimmung der anwesenden Nationalsozialisten. Mit ihrem Widerwort gegen Freisler: "Heute hängt ihr uns, und morgen werdet ihr es sein, deren Köpfe rollen!" bleibt sie sich bis zum Schluss treu.


Basierend auf Interviews mit Zeitzeugen und den Original-Vernehmungsprotokollen der Gestapo, die bis 1989 in den Stasiarchiven unter Verschluss lagen, inszenierte Marc Rothemund das exzellente Drehbuch von Fred Breinersdorfer als ein sensibles Porträt einer außergewöhnlichen jungen Frau und Ikone des Widerstands, das bei seiner Premiere 2005 auf der Berlinale mit Standing Ovations gefeiert wurde und den Silbernen Bären für die beste Regie sowie für die beste Schauspielerin gewann. "Sophie Scholl" war 2006 als bester ausländischer Film für den Oscar nominiert sowie 2005 für den deutschen Filmpreis und den besten europäischen Film.
Eineinhalb Jahre lebte und arbeitete Marc Rothemund ausschließlich für "Sophie Scholl". Penibel genau recherchiert und streng an die historischen Fakten angelehnt, zeigt der Film Sophie Scholls im Verlauf der Verhöre wachsende Anspannung. Von Anfang an wollte Rothemund die Perspektive ganz eng an die Figur Sophie Scholl knüpfen und aus ihrer Wahrnehmung heraus die Verhöre und den Prozess noch einmal ins Bewusstsein der Kinozuschauer bringen.
Rothemund wurde bereits für seinen ersten Kinofilm "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" (1998) als bester Nachwuchsregisseur mit dem bayerischen Filmpreis geehrt. Auch sein zweiter Film "Harte Jungs" (1999) war ein Kinoerfolg. Es folgte der Fernsehfilm "Die Hoffnung stirbt zuletzt" (2002), der 2003 den Adolf-Grimme-Preis in Gold gewann. Zuletzt führte er Regie für den Kinofilm "Pornorama" (2007).
Rothemund wusste, dass die Besetzung der Sophie Scholl maßgeblich für das Gelingen des Projekts verantwortlich sein würde. Nach langer Suche entschied er sich für Julia Jentsch, was sich als richtige Wahl herausstellte. Mit viel Sensibilität und großem Einfühlungsvermögen stellt sie Sophie Scholl eindringlich und authentisch dar - sei es in mädchenhafter Scheu oder fiebriger Auflehnung. Für ihre Rolle gewann sie 2005 bei der Berlinale den Silbernen Bären für die beste Schauspielerin, den Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin und den Europäischen Filmpreis. Julia Jentsch gelang spätestens mit Hans Weingartners "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004) der endgültige Durchbruch auf der Kinoleinwand. Der Film wurde beim Filmfestival in Cannes 2004 als erste deutsche Produktion im Wettbewerb seit 1993 gefeiert und mit dem Münchner Filmförderpreis und dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet. Danach spielte sie in Oliver Hirschbiegels "Der Untergang" (2004), der 2005 für den Oscar nominiert war. Im Kino war sie zuletzt in Bettina Oberlis "Tannöd" (2009) und in Franziska Buchs "Hier kommt Lola!" (2010) zu sehen.
André Hennicke stellt den Präsidenten des Volksgerichtshofs, Dr. Roland Freisler, so lebensnah dar, "dass uns bei seinem hasserfüllten Gebrüll das Blut in den Adern gefriert" - so das Urteil "Der Zeit". Er gab 1985 in "Junge Leute in der Stadt" sein Kinodebüt. Als Produzent war er für "Knockin' on Heavens Door" (1997) mit Till Schweiger und Moritz Bleibtreu in den Hauptrollen verantwortlich. Seitdem spielte er in zahlreichen Produktionen mit, unter anderem "So weit die Füße tragen" (2001) von Hardy Martins und überzeugte als Kriegsheimkehrer in "Kalt ist der Abendhauch" (2000). Auch im Berlinale-Beitrag "Der alte Affe Angst" (2003) war er zu sehen und schließlich in Hirschbiegels "Der Untergang" (2004). Auf der Kinoleinwand spielte er zuletzt in Jo Baiers "Henri 4" (2010) und in Johannes Nabers "Der Albaner" (2010) mit.
Ist Sophie die zum Handeln Entschlossene, so markiert Bruder Hans den intellektuellen Part. Verkörpert wird er von Fabian Hinrichs, der dafür 2005 mit dem New Faces Award geehrt wurde. Der Kinodurchbruch gelang ihm mit der Darstellung eines Zivilsoldaten im Thriller "Schussangst" (2003), der beim Filmfestival von San Sebastián 2003 mit der Goldenen Muschel ausgezeichnet wurde. Er spielte unter anderem in den Fernsehfilmen "Der Kriminalist" (2006), "Bella Block" (2006) und "Neandertal" (2006) von Ingo Haeb mit. Auf der Kinoleinwand war er zuletzt in "Schwerkraft" (2009, Regie: Maximilian Erlenwein) und "66/67 - Fairplay war gestern" (2009) im Kino zu sehen.
Alexander Held spielt Mohr mit fein kalkulierter Mimik als einen regimetreuen Opportunisten aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, der Sophie um ihr Studium beneidet und sie am liebsten an den Herd zurückschicken möchte. Er wurde 1993 von Roland Emmerich für den Fernsehfilm "Morlock - König Midas" entdeckt. Noch im selben Jahr spielte er im oscarpreisgekrönten Kinofilm "Schindlers Liste" einen SS-Mann. Seitdem war er in über 70 TV-Produktionen zu sehen. Auf der Kinoleinwand war er ebenfalls in "Der Schuh des Manitu" (2000) und in "Der Untergang" (2004) zu erleben. Zu seinen letzten Produktionen zählten unter anderem Uli Edels "Der Baader-Meinhof Komplex" (2008), Joseph Vilsmaiers "Die Geschichte vom Brandner Kaspar" (2009) und Sönke Wortmanns "Die Päpstin" (2009).


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