Zitat von ArteMittwoch, 27. Januar 2010 um 20.15 Uhr Wiederholungen: Keine Wiederholungen Shoah ( 1985, 280mn) ARTE F Regie: Claude Lanzmann
Elf Jahre reiste der Filmemacher Claude Lanzmann durch Europa und sprach mit Zeitzeugen des Holocaust - mit Opfern und Tätern. Entstanden ist ein eindringlicher Dokumentarfilm, der bis heute als wichtigste Auseinandersetzung mit der Ermordung der Juden gilt. ARTE zeigt "Shoah" in Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. "Mit festem Schritt und Tritt, und den Blick gerade aus. Immer mutig und treu in die Welt geschaut, marschieren wir Kolonnen zur Arbeit aus. Darum sind wir heute in Treblinka", so beginnt der zweite Teil des Dokumentarfilms von Claude Lanzmann. Ein Lied, das die "Arbeitsjuden" im Lager singen mussten, geträllert von dem ehemaligen SS-Unterscharführer Franz Suchomel. Filmemacher Claude Lanzmann hat ihn in seiner Wohnung aufgespürt und ohne sein Wissen gefilmt. Elf Jahre widmete sich Claude Lanzmann seinem Werk über die Shoah. ARTE zeigt den bis heute wichtigsten Film über die Ermordung der Juden zum 65. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Das Leitmotiv des Films bildet das Geräusch der auf das Vernichtungslager zurollenden Züge. Mit sparsamen Mitteln und in nüchternem Ton beschwört Filmemacher Claude Lanzmann den Schrecken herauf, bringt das Unsagbare zu Gehör und macht das Unbenennbare deutlich. So lässt sich Claude Lanzmann beispielsweise von dem ehemaligen SS-Unterscharführer Franz Suchomel anhand der Lagerkarte erklären, wie in Treblinka täglich 18.000 Menschen "behandelt", das heißt ermordet werden konnten. Der Filmemacher spricht mit Opfern und Tätern und gibt den Protagonisten Gesichter und Namen, anstatt reine Fakten und Statistiken aufzuzählen. Die Washington Post schrieb: "Das Filmereignis des Jahrhunderts ... 'Shoah' ist ein wahrer Akt künstlerischen Mutes."