Quote:Ich finde, man kann die moralische Qualität eines Menschen nicht anhand seines militärischen oder poilitischen Ranges beurteilen.
Auch bei den 'Frontschweinen' gab es natürlich Charakterschweine, und umgekehrt weigere ich mich, jeden Politiker als Arschloch zu sehen (der Anteil hat allerdings in den letzten 2 Jahrzehnten deutlich zugenommen ).
Natütlich darf man die "moralische Qualität" eines Menschen nicht ausschließlich nach seinem Rang beuteilen, sondern muss dass nach seinen Vorsätzen, Taten und Zielen machen. Aber als Politiker haben nun mal die Taten größere Auswirkungen. Und man kann als Politiker in das Dilemma kommen, trotz bester Vorsätze, sein Ziel nur mit Mitteln zu erreichen, die fragwürdig sind. Man muss als Politiker sich recht oft die Frage stellen ob der Zweck die Mittel heiligt. Besser gesagt ob ein Krieg ein gutes Mittel wäre. Der D-Day (bzw. allgemein der Kampf gegen Hitlerdeutschland) ist einer der wenigen Kriege wo ich sage, das der Zweck größtenteils die Mittel heiligt. Größtenteils, weil ich auch allierte Kriegsverbrechen verurteile.
Quote: (...)Aber als Politiker haben nun mal die Taten größere Auswirkungen. Und man kann als Politiker in das Dilemma kommen, trotz bester Vorsätze, sein Ziel nur mit Mitteln zu erreichen, die fragwürdig sind. Man muss als Politiker sich recht oft die Frage stellen ob der Zweck die Mittel heiligt.(...)
@Kojak
Da mußt du mir aber `mal erklären wie und wo da genaue Unterscheid besteht, den sehe ich bei deinen Ausführungen nämlich nicht.
Welche Taten die größere Auswirkung haben, liegt wohl eher an der Person und Situation als an der Stellung der Person. Verhalten gegenüber der Gegenpartei, im Kriegsfall, kann auch größere Auswirkungen haben.
Eine Schlacht oder einen Krieg zu entscheiden kann auch von dem Einsatz zweifelhafter Methoden abhängen, Beispiel A-Bombe.
Sicherlich haben Politiker oft einen großen Einfluß aber eben nicht immer. Außerdem sind sie auf den Rat der Militärs auch angewiesen.
Deine Argumente kann man also für viele Seiten beliebig einsetzen.
Ich probiers mal an ein zwei Beispielen zu verdeutlichen.
1.Wäre Hitler, aus was für Gründen auch immer, nie über seine Stellung als Münchener Bierkellerhetzer hinausgekommen, dann wäre bestimmt der ein oder andere nicht gestorben. Ihm hätten einfach die Mittel dazu gefehlt, einen Weltkrieg anzuzetteln und den Holocaust durchzuführen.
Er wäre zwar immer noch ein charakterloses Arschloch, aber es würde niemanden interresieren.
2. Am Omaha Beach wurden viele in den Tod geschickt. Wäre das aus Jux und Dollerei geschehen, wäre das moralisch ziemlich fragwürdig. Wenn man aber bedenkt dass man damit eine "Verringerung des Leidens" in Europa erreicht hat (zweifelsohne auch im Zuge eigener Machtinteressen) ist das immer noch besser (sprich die moralische Qualität des entscheidenden Politikers wäre höher) als Deutschland mit ein oder zwei A-Bomben zu beglücken was wahrscheinlich genauso viele Deutsche umgebracht hätte wie Juden gerettet worden wären.
Nur die politische Stellung erlaubt es in Situationen zu kommen, in denen die Entscheidungen weitreichende, weltpolitische Auswirkungen haben.