Dokumentation Albert Speer, der Baumeister und Aufrüster, gab der braunen Ideologie Formen in Stein und Beton. Mitten im Krieg stieg er auf zum Manager der Rüstungswirtschaft. Hitlers Lieblingsarchitekt lieferte die Pläne für die Stätten zementierter Geltungssucht.Speer und Hitler waren wie ein Liebespaar verbunden - in Visionen von gigantischer Architektur. Hätte Hitler einen Freund gehabt, erklärte Speer nach Kriegsende, so wäre er es gewesen. Fast alles, was er erbaute, ist im Feuersturm verbrannt. Was bleibt, sind wahnwitzige Pläne und Bilder - etwa von den Inszenierungen bei Nacht: dem legendären Lichtdom etwa, "meiner schönsten Raumschöpfung", wie Speer selbst meinte. Im Gefolge des Tyrannen erlebte Speer als junger Architekt einen rasanten Aufstieg. Nach dem mysteriösen Fugzeugabsturz des "Munitionsministers" Fritz Todt, ernannte ihn Hitler überraschend zum Nachfolger. Mit Speer, glaubte der Diktator, ein Organisationstalent und überdies "willfähriges Werkzeug" seiner eigenen Absichten zu besitzen. Speer versprach Hitler ein "Rüstungswunder" - und hielt Wort: auf Kosten Hunderttausender von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen. Als politischen Vollstrecker, gar als Überzeugungstäter sah sich Speer selbst jedoch nie. Zeit seines Lebens bestritt er, vom Holokaust gewusst zu haben. Zwar erkannte Speer im Nürnberger Prozess als einziger die "Gesamtverantwortung der Führenden" für die Verbrechen des Regimes an, sich selbst aber erklärte er für "nicht schuldig". 1966 wurde Albert Speer nach 20 Jahren Gefängnishaft in die Freiheit entlassen. Er startete er seine dritte Karriere: Als Person der Zeitgeschichte und Bestseller-Autor wurde er zu einem gefragten Interviewpartner in Sachen Hitler und NS-Zeit.