@Clu... jeder spätere "Nachfahre" eines Angehörigen der genannten Waffen-SS kann Deine Meinung sicher gut verstehen ...allein die "Aufarbeitung" hat auch in den "betroffenen" Familien nie wirklich richtig (!) stattgefunden, so zumindest meine Erfahrung...
auch ist festzuhalten, dass gerade in der DDR oft sehr zweigleisig gefahren wurde... während zum einen ehemalige Führungsebenen der Waffen-SS zum Teil eine sogar militärische Wiederverwendung fanden (wie in der BRD auch)... traf andere (zumeist kleinere Ränge, Mannschaften) zumeist das harte Los eines unausgesprochenen Berufsverbotes bzw. andere Represalien... "Neuorientierungen" in Söldnereinheiten und Legionen waren dann der Ausweg für diese jungen Männer/Kinder...
Die Waffen-SS wird nach wie vor in öffentlichen Diskussion weiter als Verbrecherorganisation gewertet werden... Richtig ist, daß Einheiten der Waffen-SS für ungeheurliche Kriegsgreultaten verantwortlich sind. Richtig ist aber auch, daß dies gleichfalls für die Wehrmacht, die Rote Armee, und aller sonstigen Kriegsteilnehmer inklusive der Amerikaner zutrifft... nur... der Sieger schreibt eben die Geschichte...
Dem Interressierten und von "dunklen Familienkapiteln Betroffenen" empfehle ich zur Aufarbeitung Kurt Meyer's *) Buch "Geweint wird wenn der Kopf ab ist" (*der Sohn vom "Panzermeyer")... eine bewegende Vater-Sohn Geschichte... eine entsprechende Rezäsion werde ich bei Gelegenheit in die "Bücherecke" stellen... lesen, verstehen und den eigenen Spross auf jeden Fall nicht zum Militär lassen!
Abseits davon halte ich das "späte Bekenntnis" in erster Linie für einen medienwirksamen, schlauen Zug von Herrn Grass... da kommt bestimmt bald ein "Bestseller" zu diesem denkwürdigen halbjährigen Abschnitt seines Lebens...
@Clu:
Das Lexikon der Wehrmacht finde ich als geschichtliche Quelle sehr neutral und objektiv. Es werden ja eigentlich nur Fakten und keine Meinungen präsentiert.
Zu Günter Grass:
Seine politische Meinung ist nicht die meine. Aber ihm 61 Jahre nach Kriegsende einen moralischen Strick aus der Waffen-SS-Zugehörigkeit zu drehen, halte ich für scheinheilig. Wenn ich es recht verstanden habe, hat er sich nicht freiwillig für diesen Verein gemeldet.
Und dass alle Angehörige der Waffen-SS Kriegsverbrecher waren, ist eh ein Schmarrn - genauso wie die misslungene Verunglimpfung der Wehrmacht in der berüchtigten ~ausstellung.
Quote:
Woher stammt deine Quelle? Meines Wissen ist die Libanesische Armee nicht den Namen wert der auf dem Papier steht und letzte woche habe ich einen Bericht im Fernsehen gesehen wie Beirut nach dem Bürgerkrieg aussah und danach vor der Iraelischen bombadierung jetzt, darunter viele Öffenltliche Gebäude der Infrastruktur und des Versorgungswesen die aus Internationaler Hilfe wiederaufgebaut wurden.
Ich Hoffe du verwechselst hier nicht die Hizbolla mit der L. Armee?
Ich meinte ja nicht die libanesische Armee die wie du schon sagst der Erwähnung nicht wert ist. Aber gerade das ist das Problem, denn die eigentliche Armee des Libanon ist die Hisbollah u. sie hat, jetzt erwarte bitte keine Beweise aber was die momentan veranstalten lässt genügend Rückschlüsse zu, garantiert einen Großteil der finanziellen Mittel die eigentlich für die Zivilbevölkerung deacht waren für ihre Zwecke abgezweigt. Schon allein daher kann man den Libanon als Staat u. die Hisbollah nicht trennen. Wenn sich jemand im Staat gegen die Hisbollah stellt wird er pulverisiert, wie erst kürzlich mit dem hoffnungsvollem Ex-Ministerpräsidenten Rafik Hariri geschehen.
Quelle wikipedia: [QUOTE] Im Juni 2006 ist es dem libanesischen Geheimdienst gelungen, Mahmoud Rafeh, den Chef einer Gruppe von Terroristen, zu verhaften. Rafeh soll seit Jahren im Libanon tödliche Anschläge im Auftrag des israelischen Geheimdienstes Mossad durchgeführt haben. Nach Aussagen des libanesischen Verteidigungsministers Elias Murr, der selbst einem Mordanschlag am 12. Juli 2005 entgangen war, hielt man es für sehr wahrscheinlich, dass israelische Militärflugzeuge an der Auslösung von Autobomben beteiligt gewesen seien. Der libanesische Staatspräsident Émile Lahoud erklärte, die Ermittlungen der libanesischen Behörden würden fortgesetzt und deren Ergebnisse dem UN-Ermittler, Serge Brammertz, übergeben, dessen Untersuchungskommission beauftragt ist, den Mord an dem ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Hariri am 14. Februar 2005 zu untersuchen [/QUOTE]
Demnach steht es noch nicht fest wer ihn umgebracht hat
Morgen,
an Winter: Das sag ich doch! Da liegen noch (vermutlich) in ganz anderen Kellern Leichen. Allerdings glaube ich kaum, dass viele davon jemals das Tageslicht erblicken werden. Grass war wohl die Ausnahme-vielleicht auch im Zusammenhang mit Werbung für seine Bio (ein Schelm, wer Böses denkt...).
Zur DDR: Heise war ja nur ein kleines Männchen in der Waffen SS. Aber als er berühmt wurde, hat Honni ihn rehabilitiert. Passt also ins Schema.
Kriegsverbrechen mal von der anderen Seite: Alfred de Zayas' Wehrmachtsuntersuchungsstelle fiel mir neulich in der Bibo in die Hände. Das Verbrechen auch an Deutschen begangen wurden geht vielfach unter.
an Rayydar: Ich glaube der Strick wird ihm daraus gedreht, dass er es erst jetzt öffentlich macht. Aber ich sagte ja auch schon: Besser spät als nie.
Clu
Faszinierend, wie in diesem Thread Günter Grass Libanesen enttarnt, welche als Hisbollah-Kämpfer in der Waffen-SS vom Mossad beobachtet werden - oder so ...
Tja wie es sich für eine Pressestelle gehört werden Meinungen gesammelt, geschüttelt und so wie man es braucht wieder zusammengesetzt
Im Übrigen, kam gerade in den Tagesthemen, Grass hat schon 1945 in der Kriegsgefangenschaft angegeben in der Waffen-SS gedient zu haben. Das er dieses Bekenntnis nicht auf seine Stirn eintätowiert hat ist doch irgendwie verständlich oder?!!!
in erster Linie find ich gut das sich überhaupt "ausgetauscht" wird... das ist nämlich in diesem Forum (abgesehen von Fussballdiskursen zur WM) ein wenig eingeschlafen...
Was? Günther Grass war bei der Waffen-SS und hat es nicht auf der Stirn tätowiert? Schaut mal an seinen Arm...
Ist schon traurig, wie sie mit dem Mann nun umgehen. Ehrenbürgerschafft abgeben, Nobelpreis vielleicht weg. Er hat sich geschämt, verdammt nochmal!
p.s. Ich hab noch eine Novelle von ihm rumliegen. Wollte sie aus Mitleid gestern lesen, aber das ist nicht mein Ding. Zu verworren für mich.
Vielleicht ist die Biografie ja besser.
Clu
Die Bundesmarine dümpelt ja zur Zeit vor der libanesischen Küste.
Der Beschuss der Westerplatte ("Seit fönf Ohrrr fönfondvärrrzäg ...") fällt also zum Glück aus.
...ojoje... Sommerloch ist doch durch? oder werden wir Augenzeuge einer geziehlten Kampagne?!
ich erinnerer mich noch sehr gut an eine Reportage über eine Ausbildungseinheit der Panzergrenadiere der Bundeswehr... im Dienstzimmer des Kompaniespießes hing klar und deutlich Kurt Meyer, Brigadeführer der Waffen-SS...
na und?! Ich finde es unsäglich junge Menschen zu Soldaten auszubilden, sie an Orte zu entsenden wo sie nix verloren haben und sich dann im Nachhinein derart über deren "Verrohung" zu wundern und auszulassen...
in meinen Augen nix weiter als ein politisches Kalkül.. wiedermal auf den Schultern von denen dies nicht verdient haben..
Hi Winter,
es ist in der Tat erstaunlich, wieviele Skandale auf einmal ans Tageslicht kommen.
Und obwohl ich sicher nicht gerade als Gegner der Bundeswehr bekannt bin, finde ich es gut, wenn derartige Vorfälle aufgedeckt werden.
Zu der Knochengeschichte: da steckt m.M. nach keine Gesinnung dahinter. Die Angelegenheit ist schlicht geschmacklos und wirft meiner Meinung nach eher ein Licht auf den moralischen Zustand unserer Gesellschaft. Tabubrüche in Fernsehen und Theater werden quasi als kulturelle Errungenschaft (Freiheit!) gefeiert und tradierte Werte verlieren an Boden - es herrscht quasi moralische Beliebigkeit.
Bei solch einer geistigen Orientierungslosigkeit darf man sich über entsprechende Auswüchse nicht wundern.
Zum KSK: entscheidend ist meiner Meinung nach die Gesinnung, die hinter dem Logo steckt.
Sollte das einfach eine falsch verstandene Traditions-Folklore sein, dann gehört es klargestellt, daß Sonderlackierungen auf Bw-Autos nichts verloren haben und evtl. disziplinarisch eingegriffen werden (als Soldat darf man meines Wissens nach nichts tun, was das Ansehen der Bundeswehr herabsetzt).
Sollte das Logo aber der Ausdruck einer rechtsextremen Gesinnung sein, gehören die Verantwortlichen aus dem Dienst entfernt (sofern rechtlich möglich).
Die Soldaten des KSK tragen eine besonders hohe Verantwortung für unser Staatswesen und müssen deshalb besonders zuverlässig sein.
Außerdem vergiften Extreme das geistige Klima und haben im Zweifelsfall negative Auswirkungen auf ihre Kameraden.