Dresden-Februar 1945; Franz Kurowski; tosa Verlag; ISBN: 3-85492-797-5; 224 Seiten mit einigen Fotos; Es sind viele Quellenangaben und Anlagen vorhanden, u.a. Flugzeugtypen, Bombenmengen und Zeitablauf des Angriffs.
Das Buch beinhaltet zwei Teile. Zum einen den Bombenkrieg mit der Vorgeschichte bis zum Angriff auf Dresden und den erschütternden Schilderungen von Zeitzeugen im zweiten Teil.
Ein Buch das nichts verheimlicht und mit vielen Unwahrheiten und Behauptungen aufräumt, die zu diesem Thema vorhanden sind. Durch die vielen Einlassungen verschiedener Autoren mit orig. Dokumenten macht die Grausamkeit des Krieges und die Sinnlosigkeit der Bombardierung einer Stadt in diesem Maße deutlich. Meines Erachtens wird hier der geplante Mord deutlich, der in keinster Form einen Einfluß auf das militärische Geschehen genommen hat.
Hier werden auch die unterschiedlichen Angaben der Totenzahlen behandelt, die in neuester Zeit auf merkwürdige Art und Weise immer weiter nach unten korrigiert wurden.
Ein Buch mit erschütternden Inhalt, durch seine objektive Darstellung und Beleuchtung aus verschiedenen Sichtweisen ein absolutes "Muß" zum Thema Luftkrieg und der Bombardierung von Städten.
Die immer kleiner werdenden Opferzahlen haben mich auch schon oft stutzig gemacht. Früher waren es bis zu 200.000, jetzt "nur" noch 20.000. Welche Zahl nennt denn das Buch?
Es kann definitiv keine genaue Zahl genannt werden.
Die öffentlichen Zahlen wurden von 35.000 auf mittlerweile 10.000 Tote reduziert, wobei hier eher nach politischen oder willkürlichen Methoden Zahlen genannt wurden.
In verschiedenen Beiträgen wird von identifizierten Toten gesprochen die natürlich deutlich niedriger als die eigentliche Anzahl von Toten liegt.
Selbst wenn man von den identifizierten Toten und den, durch Angehörigenanfrage, Vermißten ausgeht ist diese Zahl noch zu niedrig, da die Stadt von vielen Flüchtlingen aus dem Osten und den Ausgebombten anderer Städte überfüllt war. Bei gänzlich ausgelöschten Familien oder Flüchtlingen jeglicher Art war niemand da der hätte Suchen können.
Vom Statistischen Bundesamt wurde die Zahl von 60.000 Toten genannt, die aber eben von den zuvor beschriebenen Umständen ausging. (identifiziert oder vermißt)
Eine Meldung aus der damaligen Zeit geht von einer Zahl von 200.000 bis 250.000 Toten aus, was angesichts der Zerstörung und überfüllten Stadt realistisch erscheint.
Aus den Erzählungen meines Großvaters weiß ich, daß bis in die 60èr jahre hinein bei Baumaßnahmen in Dresden Keller gefunden und geöffnet wurden die voller Leichen waren... 20.000 / 200.000 vollkommen egal, spielt keine Rolle... es waren überwiegend Alte, Frauen, Kinder, Verwundete und Flüchtlinge... (sieht man mal von dem einen oder anderen Blockwart ab den es mit erwischt hat)
fest steht: es war ein Kriegsverbrechen... weil als Vernichtungsschlag gegen die Zivilbevölkerung geplant und durchgeführt... solche und ähnliche Kriegsverbrechen werden von allen Kriegsparteien regelmäßig in jedem Krieg verübt... nur der Sieger schreibt eben die Geschichte und somit gab es nur deutsche Kriegsverbrechen...
nach hinten schauen um nach vorn eine Richtung zu haben...
Die Zahl toter Soldaten wird mit 100(einhundert) angegeben. Die Höhe der Toten spielt natürlich keine Rolle, was mit dem eigentlichen Verbrechen zu tun hat, allerdings dann wenn mit der niedrigen Zahl eine Art Entschuldigung oder Beschwichtung verbunden wird.
Es ist ja an der Tagesordnung damalige Flächenbombardements und die Vernichtung der Zivilbevölkerung mit niedrigen Todeszahlen zu verharmlosen.
Das stellt für mich schon ein Verbrechen an sich dar.
Im Buch sind solche späten Leichenfunde ebenfalls durch Fotos dokumentiert.
Hm, als Student der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Völkerrecht möchte ich in aller Kürze etwas zu diesem Thema sagen:
-Flächenbombardements verstoßen gegen den allgemeinen Grundsatz der Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kombattanten bzw. in diesen Fällen Militärischen Zielen/Objekten und sind/waren somit verboten.
-Ein Kriegsverbrechen (Verstoß gegen Völkerrecht) rechtfertigt kein Kriegsverbrechen. Es erlaubt eine Repressalie (selber Verstoß gegen Völkerrecht in direkter Antwort eines Verstoßes um den Gegenüber von seiner rechtswidrigen Handlung abzubringen-Gefahr der Eskalation durch Gegen-Repressalie usw.). Und die Repressalie selbst darf dabei nicht gegen das Humanitäre Völkerrecht-das im internationalen bewaffneten Konflikt anzuwendende Recht-verstoßen. Hier also der Unterscheidungsgrundsatz.
Über die Rechtsprechung nach '45 sollte eigentlich genug spekuliert, gemeckert und gegengesprochen worden sein. Die Alliierten waren nun mal die Guten und Gewinner, die Achse die Bösen und Verlierer. So einfach ist das. Und Siegerjustiz gibt es, seit es Krieg/bewaffnete Konflikte gibt.
Sinkende Opferzahlen kann man sicher oft genug verfolgen. Aber andererseits sollte man solche Spekulationen auch nicht zu ernst nehmen. Als "Wissenschaftler" soll man sich ja nur auf gesicherte Daten verlassen.
Wenn allerdings Geschichtsverfälschung betrieben wird, ist das immer bedenklich und sollte scharf beobachtet werden.
Clu
Quote:
(...)
Sinkende Opferzahlen kann man sicher oft genug verfolgen. Aber andererseits sollte man solche Spekulationen auch nicht zu ernst nehmen. Als "Wissenschaftler" soll man sich ja nur auf gesicherte Daten verlassen.
(...)
Clu
Ich stimme dir in deinen Ausführungen zu und genau diese Aspekte werden in dem Buch auch beschrieben, kann es an dieser Stelle wieder nur empfehlen.
Mit den wissenschaftlich verlässlichen Zahlen und deren Gebrauch ist das aber so eine Sache. Es ist doch glatter Betrug nur Auszüge zu verwenden ohne die genauen Umstände zu beleuchten. Der größte Betrug und schon abscheulich genug ist es doch aus diesen heruntergerechneten Zahlen eine geringere Schuld ableiten zu wollen.
Wer sich Wissenschatler nennt und mit solchen Methoden versucht eine vorhandene Schuld zu verringern begeht selber ein Verbrechen an der Menschheit und den Opfern des Krieges.
Diese meine Meinung kann ich wohl auch begründen, da ich mich täglich mit rechtlichen Situationen beschäftige und in der Geschichte auch einigermaßen bewandert bin.
Quote: Der größte Betrug und schon abscheulich genug ist es doch aus diesen heruntergerechneten Zahlen eine geringere Schuld ableiten zu wollen.
Wer sich Wissenschatler nennt und mit solchen Methoden versucht eine vorhandene Schuld zu verringern begeht selber ein Verbrechen an der Menschheit und den Opfern des Krieges.
Also besser kann mans glaube ich gar nicht ausdrücken !!!
Kann ich nur voll und ganz unterschreiben !!
Na gut. Freut mich, wenn die juristischen Ausführungen wenigstens halbwegs verständlich waren. Unser jur. Kauderwelsch versteh ich ja manchmal selber nich...
Aber mit Menschenverstand kommt man bei dem Thema ja auch schon weit.
Was mich bei diesem Thema wundert, dass wir "Normalbürger" eine vernünftige Bewertung/Betrachtung hinbekommen, es aber von öffentlicher und pseudo-wissenschaftlicher Seite nur Verwirrung und Halbwahrheiten gibt.
Darüber hat wohl jeder schon mal nachgedacht.
DAS ist Politik-werd ich wohl so schnell nicht durchsteigen. Bin eben Jurist in Ausbildung. Wir verlassen uns nur auf Normen/Recht. Das andere ist für Privat oder eben für Politiker, Ethiker, Philosophen etc.