Hab ich das richtig gelesen?
Putin kündigt einseitig den Abrüstungsvertrag mit der NATO? Auch wenn er von der NATO noch nicht ratifiziert ist. (Gründe sind ja russ. Truppen in anderen Ländern)
Kann das der Beginn eines neuen kalten Krieges werden?
Was meint ihr dazu? Alles nur Drohungen oder ein ernstes "Säbelrasseln"?
naja ich wär auch nich "amused" wenn einer direkt vor meiner haustür ein raketenschild instalieren möchte
zu putin hab ich von anfang an ein gesundes misstrauen gehabt ,der kerl ist mir einfach zu aalglatt. da hat mir der stehts besoffene jelzin besser gefallen ,von den ging wenigstens keine gefahr aus ,hehe
Also die 10 Abwehrraketen, welche die NATO installieren will, können ja wohl nur ein Vorwand sein, um Stunk zu machen - es sei denn, Russland möchte die NATO angreifen!
Schade, denn ich fand Putin früher ganz OK. Aber wer weiß, welche Kalten Krieger ihn zu diesem Unsinn treiben.
Jelzin hat auch viel Unsinn gemacht, aber er war mit Abstand der lustigste Präsident aller Zeiten in der Gegend.
Ich denke es geht Putin auch darum, daß er sich von (neuen) NATO- Staaten bedrängt sieht. Die USA haben ein Interesse, die NATO- Osterweiterung voranzutreiben um ihren Einfluß in Osteuropa zu erhöhen. Vielleicht braucht Mr. Bush zum Ausgleich zum verlorenen Krieg im Irak wenigstens etwas, womit er politisch und militärisch Stärke zeigen kann. Warum nicht ein neuer Akt des Kalten Krieges gegen den vertrauten Gegner?
Herr Putin ist auch nicht ohne, da er ein ehemaliger KGB- Chef war. Will sagen, er ist kein Waisenknabe. Genau der richtige Mann, den Bush braucht um von den realen Problemen der USA abzulenken, nämlich vor wirtschaftlicher Schwäche und einer mitlitärischen Niederlage.
Russland war und ist Supermacht, das darf nicht vergessen werden. Auch den "Kalten Kriegern" in Russland ist einiges zuzutrauen, man beachte die brutale Niederschlagung der letzten Demonstrationen und die noch unbestätigte Aufstachelung der russischen Minderheit in Estland. Wenn die Diplomatie nun keine Lösung findet, ist ein Wettrüsten wie damals wieder wahrscheinlich.
Kurz gesagt: Beide Präsidenten stehen in einer gewissen Weise innenpolitisch unter Druck und das Dumme dabei ist, daß beide Männer keine Gentlemen sind.
Von Kennedy lernen
Von Gabor Steingart, Washington
Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin wird derzeit oft mit Stalin und Hitler verglichen - zu Unrecht. In Wahrheit ist er ein russischer Kennedy. Und Putins Kuba heißt Georgien.
Russlands Einmarsch in Georgien hat die Liebhaber historischer Vergleiche auf den Plan gerufen. Schwedens Außenminister Carl Bildt verglich Wladimir Putin mit Hitler. Der ehemalige US-amerikanische Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski fühlte sich an Stalins Vorgehen gegenüber Finnland erinnert.
Doch diese Analogien sagen mehr über den Gemütszustand des Westens als über Putin. Auch wenn es zunächst verwegen klingt und die Amerikaner es nicht gern hören werden: Der Wladimir Putin unserer Tage ähnelt noch am ehesten dem John F. Kennedy der Jahre 1961/62.
Erstens: Der jugendliche Kennedy galt als Verkörperung des neuen Amerika, so wie der drahtige Putin für die Erneuerung Russlands steht. Der eine war, der andere ist über das normale Maß hinaus beliebt bei den eigenen Bürgern.
Zweitens: Schon Kennedy unterschied zwischen souveränen Staaten erster und zweiter Klasse. Er ging davon aus, dass der Bewohner im Vorderhaus auch im Hinterhof ein Wort mitzureden habe, zum Beispiel in Kuba. So sieht es auch Putin, zum Beispiel im Falle Georgiens. Im Falle Amerikas nennen wir ein solches Verhalten dominant, im Falle Russlands aggressiv. Aber wir meinen dasselbe.
Drittens: Das Denken in Einflusssphären hatte bei Kennedy militärische Folgen, so wie bei Putin. Kennedy ging in Kuba sogar weiter als der russische Ministerpräsident in Georgien. Der amerikanische Geheimdienst CIA unterstützte im April 1961 die Landung von Exil-Kubanern in Playa Girón an der kubanischen Schweinebucht. Kennedy wollte einen Regimewechsel in Havanna erzwingen, was sich Putin in Georgien verkniff. Dabei war seine Lust, den georgischen Präsident aus dem Regierungssitz zu verjagen, mit Sicherheit so groß wie Kennedys Interesse am Sturz Fidel Castros.
Der Regimewechsel in Havanna misslang, aber Kennedy dachte nicht daran, die Souveränität Kubas anzuerkennen. Als die Sowjetunion mit der Stationierung von Atomwaffen auf Kuba begann, drohte der US-Präsident mit Krieg. Die Welt hielt im Oktober des Jahres 1962 den Atem an, bis Russland den Hinterhof-Anspruch Amerikas anerkannte und Chruschtschow am Sonntag, dem 28. Oktober, den Rückzug der Raketen anordnete.
Nun sagen US-Außenministerin Condoleezza Rice und ihr Präsident George W. Bush, heute gelten andere Gesetze als im 20. Jahrhundert. Das klingt gut, aber es stimmt nicht, wie sich im Falle Kubas unschwer erkennen lässt.
Noch immer behandelt Amerika die Karibikinsel mit ihrem Steinzeitkommunismus wie einen Staatsfeind. Ein Land mit dem Sozialprodukt vom Bruchteil der Größe der USA darf von Amerikas Bürgern weder besucht werden, noch ist der Warenaustausch erlaubt. Wer in den USA kubanische Zigarren raucht, gilt als Staatsfeind.
Die tröstliche Botschaft für Russen und Amerikaner aber lautet: Beide sind sich nicht so fremd, wie sie glauben. Sie denken ähnlich, sie handeln ähnlich, man spricht sogar die gleiche Sprache, die der Machtpolitik nämlich.
Die Aufgabe Europas besteht darin, die jetzige Situation nicht eskalieren zulassen. Eine Nato-Expansion in den russischen Vorhof hinein erhöht zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Sicherheit, sondern die Spannung in Europa. Nach der Kuba-Krise folgten weitere zehn Jahre Kalter Krieg, bevor die Entspannungspolitik sich durchsetzte. Vielleicht lässt sich der Weg dorthin diesmal abkürzen.
Und was wird aus Georgien? Die Interessen Russlands zu respektieren, heißt nicht die Demokratie zu verraten. Die nationale Integrität Georgiens steht nicht zur Debatte, ein Weniger an Hurra-Amerikanismus allerdings würde dem Land guttun.
Der Blick in die Karibik kann auch für den georgischen Präsidenten ein tröstlicher sein: Kennedy ist tot, der Kommunismus lebt.
"Die Antwort aus Moskau ließ nicht lang auf sich warten: Das seien "kranke Ideen" sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Außer über Sanktionen "hat mein Freund Kouchner auch darüber gesprochen, dass wir bald Moldawien, die Ukraine und die Krim angreifen werden". Er denke, es handle sich um eine Demonstration kompletter Verwirrung. Die EU sei "einfach enttäuscht", dass ihr "kleiner Schoßhund" Georgien die "Erwartungen nicht erfüllt" habe, spottete Lawrow am Donnerstag vor Journalisten in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe."
Also zu der ganzen Poblematik kann man ja stehen wie man will, aber Russland jetzt als Kriegstreiber vor allem gegenüber Ländern aus dem Ostblock darzustellen, grenzt nun wirklich an kompletten Realitätsverlust.
Glaube kaum, dass z.B. die Ukraine vor hat, demnächst die Armee ausrücken zu lassen um die russische Minderheit im Land zu vernichten.
Das vor allem Europas Politiker komplett ins "Kalte Krieg-Muster" zurückfallen - Russland böse, Westen gut; nur weil Russland seine Staatsangehörigen schützt, hät ich mir nicht vorstellen können. Zwar kann man über die Verhältnismäßigkeit der Aktionen in Georgien sprechen/streiten, aber sofort an Sanktionen denken wie bei Staaten mit tatsächlichen Verbrechern an der Spitze...
Aus völkerrechtlicher Sicht hat sich Russland falsch verhalten. Auch wenn Georgiens Vorgehen nicht als sehr weise bezeichnet werden kann, liegt darin kein Bruch des Völkerrechts.
Im Übrigen halte ich die Politik, wild Pässe zu verteilen auch nicht für die feine politische Art.
Wie wäre es, wenn Slowenien oder die Slowakei Pässe an die Minderheiten in ihren Nachbarländern verteilen würden?
Und wenn Russland nicht möchte, dass man in Kalter-Krieg-Gehabe verfällt, dann sollten sie sich an den Verhandlungstisch setzen. Denn gerade solches Machtgehabe führt ja zu entsprechenden Reaktionen.
Außerdem ist es auch höchst bedenklich, jedesmal seine Politik zu wechseln, wenn einem etwas nicht gefällt.
Kosovo - da war man gg. Unabhängigkeit. Nun ist man dafür? Das ist doch nur, um Macht zu demonstrieren.
Bin mal gespannt, welche Region sich nun zur Unabhängigkeit berufen fühlt.
Aber man könnte ja auch an Tschetschenien denken...
Wundert mich, dass es zu diesem heiklen Thema so ruhig bleibt hier im Forum! Die Krise sprengt ja alles dagewesene seit langer langer Zeit.
Spannend wirds auf jeden Fall! Mit dem Kosovo hats angefangen - bis dahin war die territoriale Integrität, wie sie jetzt gebetsmühlenartig verkündet wird, unangefochten. Das Russland sich das jetzt zunutze macht u. von der momentanen Situation selbst profitieren will, kann ich auf gewisse Seite nachvollziehen. Das solche Anerkennungen nicht auf viel Gegenliebe stoßen, ist klar, kaum ein Land hat keine Minderheiten die sich evtl. irgendwann mal selbstständig machen wöllten. Russland steht dadurch ziemlich isoliert da, aber auch die Anerkennung des Kosovo mit 46 von 192 UN-Staaten ist nicht gerade umwerfend wenn man an das weitaus größere westliche Lager denkt.
Selbst ich als bisheriger Russland-Verteidiger bin nicht erfreut darüber, wie munter Russland mitprovoziert u. nicht gerade zur Beruhigung beiträgt.
Aber beleuchtet man auch mal das handeln des Westens? Die, nun allermindestens völkerrechtlich fragwürdige Anerkennung des Kosovos, die Aufstellung der Raketen in Polen u. des "Abwehr"schirmes (wobei in der Menschheitsgeschichte bisher alle Waffen zuallererst u. offiziell als Abwehrwaffen hergestellt wurden...) in Tschechien u. die Drohung einzelner EU-Vertreter nach Sanktionen obwohl die "Schuldfrage" im Georgienkonflik auch hier mindestens als nicht eindeutig dargestellt werden kann. Alle diese Handlungen wurden ohne jegliche diplomatische/politische Rücksicht auf Russland vorgenommen! Soll Russland abwarten u. in Seelenruhe zuschauen, wie insbesondere die USA sämtliche Armeen in Nähe der russischen Grenzen aufrüstet u. ausbildet u. Spionage- sowie Abschreckungsanlagen in reicher Zahl hinsetzt???
Die vielleicht ehrlichen Absichten kleiner Staaten wie Deutschland im Umgang mit Russland mögen zwar dort zur Kenntnis genommen werden, in der Weltpolitik spielt das aber sicher so gut wie gar keine Rolle. Selbst in der EU lassen Staaten wie Polen oder Frankreich nunmehr offen ihre Feindseligkeit gegenüber Russland erkennen.
Wie auch immer - das wird noch heikel!
Man kann nur hoffen, dass nach Bush die Falken in den USA zur Ruhe gesetzt werden, dann ist zumindest im Osten wieder Ruhe, der islamische Weltbeglückungsterrorismus langt doch
Man müsste Mäuschen spielen können (oder nen Privatgeheimdienst besitzen...) u. das mitbekommen, was so alles zwischen den Mächtigsten der Welt kommunziert wird:
Weiteres "ewiges" Thema zum Thema: Ukraine - Russland, nun gerade mit großer Außenwirkung aufgrund des Faustpfandes Gas.
Böse geschrieben müssen gerade wieder viel ärmere Menschen in Südosteuropa die Kälte dieses "neuen, alten Krieges" aushalten.
Was ich in den Verhandlungen besonders heftig fand, war die nachträgliche handschriftliche Bemerkung im von Russland bereits unterzeichneten Vertrag durch die Ukraine.
Welche Leute sind dort an der Spitze?????
Dass, was man gerade noch kriminellen Unterbelichteten zutraut, praktizieren die dummfrech international vor laufender Weltbühne...unfassbar!
Jetzt gestehen sie noch, dass sie die Gasleitungen blockieren.....u. das vor der Nase einer Fast-bald-wieder Supermacht Russland. Also Provokation ist da noch ein zu milder Begriff...
Dies alles mit dem Wissen, dass Russland seine Rohstoffe politisch ins Gewicht bringt, was meines achtens aber legitim ist.
und die neueste fast unglaubliche Gerüchtenachricht: Die USA sollen Kiew dabei steuern. Fragt sich, ob es stimmt und ob Obama oder Bush- Administration?
Merke alte Geheimdienstregel: Nur aus zwei voneinader unabhängigen Quellen bestätigte Nachrichten sind Nachrichten!
Ich geb ja zu, ich vertrete die russische Sicht, aaaaaber glaubst Du wirklich, dass die Ukraine solche Mätzchen wie mit dem Vertrag (u. das ist nunmal ein Fakt) ohne irgendeine außenpolitische Absicherung machen? Und wer hat am meisten Interesse an einer westlich ausgerichteten Ukraine? Da würde dann wieder mal ein sogenannter Raktenabwehrschirm am Dnjepr errichtet!
Ich gesteh es den Russen einfach zu, genauso politische wie diplomatische Schachzüge zu führen, wie die nur das gute wollenden westlichen Mächte schon seit jeher. Insbesondere, wenns direkt vor ihrer Haustüre geschieht u. um ihre Rohstoffe geht!
Manchmal reichen innerukrainische Machtspielchen völlig aus und das die jetzt die ganze EU gegen sich aufbringen, kann nur noch mit politischer Dummheit erkärt werden. Übrigens, habe gar nichts gegen die Russen, die sind doch nützlich für eine globale Ausgewogenheit