Quote: Montag, 23. Februar 2009 um 21.00 Uhr
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Dünkirchen, 2. Juni 1940
(Frankreich, Italien, 1964, 119mn)
ARTE F / ARD
Regie: Henri Verneuil
Kamera: Henri Decaë
Musik: Maurice Jarre
Schnitt: Claude Durand
Darsteller: Catherine Spaak (Jeanne), François Périer (Alexandre), Georges Géret (Pinot), Jean-Paul Belmondo (Maillat), Jean-Pierre Marielle (Pierson), Pierre Mondy (Dhéry)
Autor: François Boyer, Robert Merle
Produktion: Interopa Film, Paris Film Productions
Produzent: Ralph Baum
1. und 2. Juni 1940: Französische und englische Soldaten warten am Strand von Dünkirchen auf ihre Ausschiffung über den Kanal nach England. Unter ihnen befindet sich auch Sergeant Maillat mit seiner Truppe. Während die Männer warten, werden sie wiederholt von der deutschen Luftwaffe angegriffen, was viele Opfer fordert.
Sergeant Maillat gehört zu einer Truppe Franzosen, die gemeinsam mit britischen Soldaten am Strand der nordfranzösischen Stadt Dünkirchen darauf warten, nach England ausgeschifft zu werden. Dabei werden die schutzlosen Soldaten mehrmals von der deutschen Luftwaffe angegriffen, was zahlreiche Opfer fordert. Maillat will das gefährliche Gebiet so schnell wie möglich verlassen, doch die Briten evakuieren zunächst nur ihre Leute. Mit Hilfe eines verständnisvollen britischen Offiziers gelingt es ihm jedoch, in Dünkirchen eine Unterschrift für seine Ausschiffung zu bekommen. Dort lernt er auch die junge Jeanne kennen, die ihr Elternhaus nicht verlassen will, weil sie glaubt, nur dann könnten die Beschüsse der Deutschen ihrem Heim nichts anhaben. Maillat verspricht ihr, sie wieder zu besuchen, sollte es ihm nicht gelingen, noch am gleichen Tag aus Dünkirchen evakuiert zu werden.
Maillat schafft es tatsächlich, einen Platz auf einem Schiff zu ergattern. Doch schon Minuten später wird dieses von der deutschen Luftwaffe angegriffen. Dem erschöpften Maillat gelingt es, an den Strand zurückzuschwimmen. Am darauffolgenden Tag besucht er Jeanne erneut und kann sie vor der Vergewaltigung durch zwei Soldaten retten. Doch aus Notwehr muss er die beiden Männer erschießen. Anschließend versucht er, Jeanne davon zu überzeugen, gemeinsam mit ihm nach England zu gehen. Von Gewissensbissen geplagt, weil er die beiden Männer getötet hat, kehrt Maillat an den Strand zurück und wartet dort auf Jeanne. Wird sie sich dazu entscheiden, mit ihm zu kommen? Es eilt, denn die ersten Franzosen werden schon evakuiert ...
Die Evakuierung aus Dünkirchen im Juni 1940 bewahrte rund 300.000 Alliierte vor der Kriegsgefangenschaft. Am Morgen des 4. Juni wurde die Stadt von den Deutschen eingenommen, doch fast alle dort befindlichen französischen und englischen Soldaten waren rechtzeitig über den Kanal nach England gebracht worden.
"Dünkirchen 2. Juni 1940" zeigt die letzten beiden Tage vor der Ausschiffung. Henri Verneuil überzeugt in seinem Film durch erstaunliche Effekte, welche die prekäre und gefährliche Lage der Soldaten am Strand von Dünkirchen hervorheben. Dem Bomben- und Beschusshagel der deutschen Luftwaffe hilflos ausgesetzt, versuchen die Männer, die Zeit bis zur Rettung zu überleben. Dabei zeigt Verneuil das Bild eines "fast ganz normalen" Kriegsalltags, indem Tote, Verletzte und ständige Angriffe genauso dazugehören, wie Kaffee kochen und Radio hören. Jean-Paul Belmondo überzeugt in diesem Film als ehrlicher und moralisch anständiger Soldat, der selbst in der Ausnahmezeit des Krieges versucht, ein reines Gewissen zu behalten.
ARTE zeigt den Film, der das letzte Wochenende vor Einmarsch der Deutschen in Dünkirchen und die Evakuierung von rund 300.000 Alliierten thematisiert, in der Reihe "Kino an der Front".