Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen von Tom Clancy`s 1988èr Meisterwerk "Im Sturm" (Orig. "Red Storm Rising").
Leute, ich muss schon sagen, das war Gefechtsfeldsimulation vom feinsten, geschildert von einem der bekanntesten Buchautoren im Bereich Seekriegsführung der Neuzeit.
Die meisten kennen ihn von "Jagd auf roter Oktober", wo er bis ins kleinste Detail die modernen Seeschlachten der Neuzeit nachvollzog.
Handlung des-zugegebenermaßen nicht mehr taufrischen- Buches ist ein Zusammenstoß der Nato mit der Sowjetunion im Jahr 1988.
So werden Kampfhandlungen im Bereich Atlantik und Panzergefechte im Raum Hamburg-Hannover-Alfeld bis ins Detail auf über 700Seiten durchexerziert.
Wenn durch "Bears" gelenkte "Backfires" einen Nimitz Trägerverband mit über hundert(!) Flugkörpern angreifen und damit eine Übersättigung der Abwehr erringen, wird man förmlich aufgesaugt von der Spannung.
Aber auch die Leo`s schlagen sich -trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit-sehr gut, mit altbewärter Taktik, die schon bei der Rückeroberung von Charkov Verwendung fand, wird unter anderem die Einkesselung von Hannover verhindert.
Hauptakteure sind T-80, T-72, Leo2 (120mm), M1(105mm), F19, Tornados, Mig-29, A-10 Warzenschwein, Tu-22 Backfire, SSB 688i, SSB Oscar, SA-8 und und und...
Wer Kriegstechnikverliebt ist und auch schonmal mit dem Jane`s Handbuch auf dem Bauch einschläft, der sollte sich unbedingt dieses Buch reinziehen.
Viel Spass.
Hi,
ich habe das Buch auch gelesen und kann nur volle Zustimmung geben. Besondere Freude hatte ich weniger an der taktischen Schilderung (die sehr gut ist), sondern an den strategischen Überlegungen.
Erwähnenswert ist, daß dieses Buch außerhalb der Jack-Ryan-Reihe steht und Clancy mit der F19 auf die US-Propaganda hereingefallen ist, die die F117 verschleiern wollte.
In "Der Sturm" wurde die "F-19 Ghostrider" Nickname "Frisbee" beschrieben und auch wenn es gezielte Fehlinformationen waren, die man zu Clancy durchsickern lies, so beschreibt der Autor trotzalledem sehr genau die Eigenschaften der F-117.
Er beschreibt unter anderem in dem zuletzt erfolglos geflogenen Angriff, ...-das die Frisbee von unten angestrahlt mehr Radarstrahlung reflektiert, als seitlich (extremer Tiefflug) oder von oben - oben schräg.
Der Pilot flog in diesem Szenario in extremem Tieflug durch ein Waldgebiet auf Stendal zu und beklagt sich über die schlechte Übersicht über die aktuellen SAM Positionen -da zu tief-, da eigene Radarstrahlung sich nur schlecht entfaltet, aber eben die feindliche -aufgrund Tieffluges- kaum zurückgeworfen wird.
Genau DAS sind auch die Eigenschaften der F117- nach oben und seitlich Zerstreuung der auftreffenden Strahlung, aber nach unten -leider- platt wie ne Flunder und konsequenterweise werden von unten (im schlimmsten Falle 90Grad) angestrahlte Wellen geradewegs zurückgeworfen.
Genau wie bei der F117, die jedoch die Streuung durch Winkelbau und nicht Rundungen erzeugt.
Sogesehen kam die "Frisbee" dem B-2 Spirit näher, denn da wird Streuung bekanntermaßen durch Abrundung erzeugt- auch im unteren Bereich.
Hat sich also der Russe die "Frisbee" genau angeschaut und entsprechend geschlussfolgert, hat er nicht unbedingt falsch geschlussfolgert:)