Das mit den 50mm denk ich hat sich auf die PAK aund den Pz III bezogen.
41 stand für die Russen alles auf der Kippe - realistisch betrachtet war das der einzige Zeitpunkt an dem die Wehrmacht im Osten hätte gewinnen können - wäre sie bestimmter (auch im Hinblick auf die Kriegswirtschaft und bestimmte strategische Entscheidungen - wie z.B die vorhandenen Resourcen aufgeteilt werden) vorgegangen wäre.
Wie gesagt über den 4-Jahresplan und Speer habe ich nur kurz und interesse halber in Wikipedia nachgeschaut, und das hielt sich bedeckt. Darüberhinaus ist Wiki sowieso mit Vorsicht zu genießen.
Allerdings haben sich bestimmte Sichtweisen bezüglich sehr vieler Dinge im WK2 mit fortschreitender Zeit stark geändert, das muss man immer beachten und Dinge kritisch hinterfragen, egal ob´s Lobhudelei oder Verdammnis ist.
Zu 4)
Stimmt, Diesel explodiert nicht so leicht weil sein Flammpunkt über 55°C ist und er keine so hochentzündlichen Dämpfe hat wie Benzin. Da der T-34 allerdings - im gegensatz zu den deutschen Panzern - auch seitlich an der Wanne sehr stark angeschrägt war, waren die innen in der Wanne liegenden und unzureichend geschützten Tanks (self-sealing und schwammgewebe war damals noch nicht so in) sehr verwundbar was mit dem Rest der Muniton und den rumfliegenden Panzersplittern (die durchaus auch gerne etwas heisser sind) zum Brand führt. Wenns nit brennen täte würde man kaum Diesel unter dem Namen Heizöl Extraleicht verfeuern. Die Brühe die da damals reinrann würde heute wohl nur mehr in Schiffsmotoren verbrannt werden - Bedenkt man das damals heißbegehrtes hochoktaniges Flugbenzin heute an der Tankstelle schon gar nicht mehr kriegt weil nur mehr 95 ROZ Superbenzin verkauft wird.
Zu 6)
Wie du wissen solltest, is es komplett egal wie lange der Kettenwechsel von der breiten Ost- bzw Winterkette auf die schmalere Verladekette dauert weil im Einsatz das Ding sowieso montiert ist und speziell damit der Einsatz im Winter bzw der Schlammperiode überhaupt erst möglich wurde. Der Eisenbahntransport oder 3h Kettenwechselzeit ist lediglich ein Ort an dem man zu dem Zeitpunkt mitten im Gefecht wahrscheinlich lieber wäre.
Zu 7)
Ich weiß um die Bedeutung vom Lend&Lese Abkommen. Auch das Getreide, Stiefel, Gummi, Treibstoff und vor allem Studebaker LKW der Roten Armee äußerst hilfreich waren - nur ist das in den Folgeerscheinungen des WK2 und im aufbrandenden Kalten Krieg unter gegangen. Ohne diese Lieferungen, den Bombenkrieg auf Deutschland und schließlich und endlich die 2. Front im Westen (auch hier war Stalin sehr stark dahinter diese alsbaldigst zu schaffen) wäre das Ringen im Osten sicher deutlich länger und unentschiedener ausgefallen. 41 gings für die Russen eben um die Wurst und das nackte Überleben. Um alles oder nichts. Dementsprechend hat Stalin reagiert.
Der Buntmetallimport von läppischen 750.000 Tonnen mag nichtig erscheinen, nur muss man bedenken in welchen Mengen Buntmetalle normalerweise eingesetzt werden. Wenn du dir diesen Auszug, speziell S.52, näher ansiehst:
https://books.google.at/books?id=IbcUAAA...%201940&f=false Alles was in Deutschland Mangelware war weil es schon vor dem Krieg aus Übersee importiert werden musste bzw die natürlichen Ressourcen fehlten oder Produktions und Verarbeitunststätten im Kriegsverlauf zerstört wurden oder verlustig gingen wurde den Alliierten aus Amerika nachtransportiert, Deutschland musste Mangelwirtschaft betreiben (z.B. Steinkohle- statt Petrochemie zur Öl- u Polyolefinproduktion usw).
Zu 9)
Verluste waren nicht zweitrangig. Nur mussten die Russen die Pille schlucken weil sie ganz einfach keine Alternativen hatten - 41 gings für sie schlicht ums überleben und danach die materielle Überlegenheit zu erlagen um irgendwann in die strategische Offensive zu gehen. Und genau zu dem Zwecke waren ja riesige Produktionsstätten für T-34 gebaut worden - das zu dem Zeitpunkt vielversprechendste System im gesamten Pool. Dass die Kiste dennoch schlecht war ändert nichts daran dass es im Vergleich zu den anderen Alternativen das Beste im Angebot war.
Und später war es einfach nicht möglich die Produktion umzustellen weil einfach alles benötigt wurde um die laufenden Verluste auszugleichen. Was du so nicht zu verstehen scheinst ist das das Konzept - (robust, zuverlässig, einfache Herstellung und Bauweise, schnell in grossen Stückzahlen zu fertigen,usw.usw) - so einfach nicht zutrifft.
Der T-34 ist - was Aufwand in Fertigung und Material betrifft - durchaus mit dem M-4 Sherman zu vergleichen. Und verdankt seine Hochschätzung hauptsächlich der deutschen und russischen Propaganda und seine unvergleichlichen Stückzahlen den gigantischen Produktionsanlagen die dafür aus dem Boden gestampft wurden.
Robust und zuverlässig trifft nicht zu - der Motor war aufgrund der kriminell schlechten Luftfilter sehr anfällig und war nach ein paar hundert kilometern am Ende weil total verbraucht. Die Lenkbremsen waren höchst anfällig, vor allem wenn sie warm geworden waren - damit wurde das Teil unsteuerbar. Die Zahnräder im Getriebe waren dementsprechend fertig obwohle sie zB sehr hochwertig waren weil einfach die Kupplung so schlecht war.
Die produzierten Panzer waren von Stück zu Stück stark unterschiedlich was Härte und Güte der Panzerung betraf, auch die Verarbeitung (Schweißnähte) war teilweise sehr mangelhaft. Produktion in Großserie verlangt eben sehr viel mehr als man schlechthin meinen möchte. Die Produktion der ganzen notwendingen Gussteile alleine benötigt einen hohen Technisierungs- u Automatisierungsgrad, vom Wissen ganz zu schweigen.
[Seinen legendären Ruf verdankt die Kiste wie gesagt hauptsächlich der Propaganda und der Tatsache dass sie vor Erreichung des ersten Wartungsintervalls zerstört wurde. Totalausfall erhöht die Zuverlässigkeit allerdings enorm weil ja nie gewartet werden muss. Irgendwo ist in dem chrisblog die durchschnittliche Lebensdauer für einen T-34 angeführt, ich schau morgen nochmal nach - die ist irgendwo bei 92 gefahrene km oder so für 42. Da fällt auch nicht vorhandene Logistik u mangelnde Logistik nicht weiter auf, denn wer braucht bei Totalverlust ein Tankfahrzeug oder eine Werkstatt?]
All das und noch mehr dann eben auch von mangelhaftem und schlecht ausgebildetem Personal. Jemand der nicht Lesen oder Schreiben kann, kann auch keine geschriebenen Arbeitsanweisungen befolgen und muss für alles intensiv eingeschult werden. Wenig erstaunlich erhöht das die Flexibilität nicht wirklich. (Nur als Denkanstoss und Beispiel wo Probleme begründet liegen: Stell dir mal vor du hast deinen Industriebetrieb wo die Hälfte der Arbeiter nicht lesen und schreiben kann. Die Produktion läuft nach 1 Jahr endlich voll an. Jetzt sollst du dein Produkt ändern oder verbessern oder könntest es grundlegend neu gestalten. Was wird die Möglichkeit sein, die dir am wenigsten Produktionseinbußen bringt?).
Schnell in großen Stückzahlen ist auch nicht richtig - wenn man sich die Produktionszahlen anschaut kamen die großen Serien erst durch die großen gebauten Werke zustande, genauso wie in Deutschland der Ausstoss an Material durch die Umstellung auf totale Kriegswirtschaft und den Neubau/Inbetriebnahme/Umstellung der Betriebe auf Kriegstechnik massiv erhöht wurde. Es wurde eben alles auf die damals beste Karte T-34 gesetzt und dementsprechend umgesetzt. Und auch sehr, sehr, sehr lange wurde der Großteil dieser Produktion in einem ungeheuerlichen Ausmaß vernichtet.
Zur Endschlacht um Berlin: Auch das spielt keine Rolle weil sich das auf 5km^2 verdichtete Großdeutschland ja einfach wieder ausgedehnt hätte - wäre Einstein nicht ausgewandert hätte er Großdeutschland nämlich vom Braunen in ein Schwarzes Loch transformiert, und das hätte alles verschlungen. (=das spielt hier keine Rolle mehr, weil Ende 43 vielen schon dämmern hätte können dass der Krieg verloren ist).
Zu den Links - die Quellen sind alle Ordnungsgemäß zitiert und zT. wesentlich ausführlicher recherchiert als man meinen möchte. Wenn du die Sprachbarriere also überwindest kannst du ihnen durchaus vertrauen oder die Quellen nochmal anschauen.